«Harmloser» Sexismus ist auf Dauer schädlich
Dies geht aus einer Meta-Studie der Universität Melbourne hervor, welche die Fachzeitschrift «Psychology of Women Quarterly» veröffentlicht hat. Das Forschungsteam um den Psychologen Victor Sojo hat dafür 88 Studien ausgewertet, die zwischen 1985 und 2012 veröffentlicht wurden. Sie erfassten 74’000 Frauen.
Kultur am Arbeitsplatz entscheidend
Das Ergebnis: Eine Kultur am Arbeitsplatz, die «harmloses» sexistisches Verhalten toleriert, wirkt sich mit der Zeit gleich negativ auf das Wohlbefinden von Frauen in ihrem Job aus wie die selteneren Fälle von offener sexueller Belästigung oder Nötigung. Als «harmloseres» Verhalten gelten beispielsweise sexistische Witze und Kommentare, Frauen an Sitzungen zu übergehen, ihre Kompetenzen anzuzweifeln und sie schlechter zu bezahlen und zu fördern.
Sexistisches Klima
Am Arbeitsplatz käme ein sexistisches Klima viel häufiger vor als ein offener Übergriff, sagt das Forschungsteam. Meist beachteten die Arbeitgebenden aber nur die Übergriffe. Das Forschungsteam fordert sie auf, nicht zwischen «schlimmeren» und «harmloseren» Verhaltensweisen zu unterscheiden. Beide hätten negative Auswirkungen auf Frauen. Die «harmloseren» mit der Zeit vielleicht sogar gravierendere.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine