Videospiele fördern Rollenklischees bei Teenagern
Ein amerikanisch-französisches Forschungsteam der Universitäten Iowa State, Grenoble Alpes und Savoie Mont Blanc hat den Einfluss von Fernsehen, populären Videospielen und der Religion auf die Geschlechterbilder von 13’500 französischen Jugendlichen im Alter von 11 bis 19 Jahren untersucht. Die Fachzeitschrift «Frontiers in Psychology» hat sie veröffentlicht.
Klischeehafte Charaktere
Das Ergebnis: Teenager, die mehr Zeit als ihre Altersgenossen mit populären Videospielen verbringen, vertreten häufiger traditionelle Rollenbilder. Laut Laurent Bègue, Psychologe der Universität Grenoble Alpes und Co-Autor der Studie, sind klischeehafte Darstellungen von Frauen und Männern in populären Videospielen der Grund: Frauen seien in diesen Videospielen häufig unterrepräsentiert, sagte er gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP. Sie haben passive und zweitrangige Rollen oder seien sexualisierte Objekte. Männer hingegen würden als aktiv, stark und heldenhaft dargestellt. Bègue rief die Entwickler von Blockbustern dazu auf, mehr darauf zu achten, wie sie Frauen und Männer darstellen.
Religion prägend
Der Einfluss des Fernsehens auf die Rollenbilder von Jugendlichen ist laut der Studie geringer als derjenige der Videospiele. Hingegen sei der Einfluss der Religion grösser. Religiöse Jugendliche vertreten häufiger traditionelle Rollenbilder als Gamer.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine