«Schluss mit Business-Feminismus»
Aktivistinnen der argentinischen Plattform «Ni Una Menos» (Nicht eine weniger) haben für den 8. März zu einem «weltweiten Frauenstreik» aufgerufen. Dieser soll ein Zeichen setzen gegen Gewalt und für das Recht der Frauen, über ihren Körper selber zu bestimmen. Feministische Gruppen aus über 30 Ländern haben sich bisher dem Aufruf angeschlossen.
«Business-Feminismus»
In einem Aufruf von linken US-Feministinnen heisst es, der «Business-Feminismus» mit seinem Fokus auf die Eigenverantwortung habe für die grosse Mehrheit der Frauen keine Verbesserung gebracht. Und gegen Trumps «unverfrorene Frauenfeindlichkeit» könne dieser Elite-Feminismus nichts ausrichten. Zu den Erstunterzeicherinnen gehören die Bürgerrechtlerin Angela Davis und die Politologin und Feministin Nancy Fraser.
«Feminismus der 99 Prozent»
Ein «Feminismus der 99 Prozent» soll sich für Arbeiterinnen, farbige Frauen und Migrantinnen engagieren, heisst es im Aufruf der US-Feministinnen. Deren Lebensbedingungen hätten sich aufgrund der «kapitalistischen Globalisierung» in den letzten 30 Jahren verschlechtert. Sie bräuchten bessere soziale Strukturen statt Aufrufe zur Eigenverantwortung. Der «Feminismus der 99 Prozent» entstehe bereits weltweit, heisst es im Aufruf. Letztes Jahr haben Frauen in Polen, Irland und Südkorea für ihre reproduktiven Rechte demonstriert. Und in Argentinien und Peru sind machtvolle Bewegungen gegen männliche Gewalt entstanden.
Frauenstreiks
Die Idee eines Frauenstreiks ist nicht neu. In Island legten 1975 fast alle erwachsenen Frauen ihre Arbeit für einen Tag nieder. Initiiert hatten den «Frauen-Ruhetag» die wichtigsten Frauenorganisationen des Landes. Sie wollten damit sichtbar machen, wie wichtig die Arbeit der Frauen ist.
In der Schweiz rief 1991 der Schweizerische Gewerkschaftsbund zu einem Frauenstreik auf. Anlass war das zehnjährige Bestehen des Gleichstellungsartikels in der Bundesverfassung und dessen schleppende Umsetzung.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine