Bewerbungschance für Verwaltungsrätinnen
Am «Professional Boards Forum» treffen Kader-Frauen aus der Wirtschaft auf Verwaltungsratspräsidenten, um in Gruppen Strategiefragen zu diskutieren, über die ein Verwaltungsrat (Aufsichtsrat) entscheiden muss. Das kann beispielsweise die Vergütung eines CEO oder eine mögliche Investition in die IT-Infrastruktur sein. Ziel sei es, dass Frauen, die ein Verwaltungsratsmandat suchen, und Unternehmen, die Frauen für das Aufsichtsgremium suchen, sich bei konkreten Diskussionen kennen lernen, sagte die Initiantin Elin Hurvenes gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung». Wichtig sei es, diversifizierte Gruppen für die simulierten Sitzungen zusammenzustellen. «Die Diskussion würde sehr langweilig verlaufen, wenn wir nur 25 Investmentbankerinnen oder 25 Leiterinnen einer Rechtsabteilung hätten.»
Mandate für 200 Frauen
Das allererste «Professional Boards Forum» fand 2003 in Oslo statt. Nachdem in Norwegen 2008 eine verbindliche 40-Prozent-Quote für Aufsichtsräte staatlicher und börsennotierter Unternehmen in Kraft getreten war, exportierte Elin Hurvenes ihr Konzept ins Ausland nach Grossbritannien und in die Niederlande. In diesem Jahr fand das erste Forum in der Schweiz statt. Weiter Länder wie Frankreich, Spanien und Australien sollen folgen. Laut der Initiantin haben bisher etwa 200 Frauen über die Teilnahme an einem «Professional Boards Forum» ein Mandat bekommen. Daniel Sauter, Verwaltungsratspräsident von Julius Bär, sagte gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung», er schätze es, weibliche Führungskräfte statt an einem Cocktail-Event in einem professionellen Rahmen kennen lernen zu können.
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keine