Frauen sind immer häufiger Hauptverdienerinnen
In vier von zehn amerikanischen Familien mit Kindern unter 18 Jahren sind Frauen die wichtigsten Geldverdienenden. Die meisten sind Alleinerziehende. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des US-Meinungsforschungsinstituts «Pew Research Center». Das Institut hat dafür unter anderem die Befragungen im Rahmen der US-Volkszählungen ausgewertet. Der Anteil von Familien mit Kindern, in denen die Mutter die Ernährerin ist, hat sich seit 1960 von 11 Prozent auf 40 Prozent erhöht. Die Analyse dokumentiere den Wandel von Rollen- und Familienbildern, schreibt die «New York Times». Alleinerziehende seien heute ebenso akzeptiert wie erwerbstätige verheiratete Frauen.
Unter den weiblichen Hauptverdienerinnen sind fast zwei Drittel alleinerziehende Mütter. Das mittlere Einkommen dieser Haushalte liegt nach Angaben des US-Statistikamtes unter jenem verheirateter Eltern, unabhängig davon, ob bei den Eltern der Mann oder die Frau mehr verdient.
Das klassische Rollenbild gerät ins Wanken
Bei den alleinerziehenden Müttern gibt es eine Kluft zwischen denjenigen, die nie heirateten, und solchen, die Kinder aus einer früheren Ehe haben. Alleinerziehende mit Kindern aus früheren Ehen sind durchschnittlich besser gebildet und verdienen mehr. Jene, die nie verheiratet waren, haben oft eine schlechtere Bildung und verdienen entsprechend weniger. Ihr mittleres Einkommen liegt laut dem «Pew Research Center» knapp über der Armutsgrenze, solange sie nur ein Kind haben. Sie fallen darunter, sobald sie mehrere Kinder aufziehen.
Der steigende Anteil der Hauptverdienerinnen bringe traditionelle Rollenbilder und insbesondere das Modell des männlichen Ernährerlohns ins Wanken. Doch dies sei in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht ganz angekommen, schreibt das «Pew Research Center». So sei die Hälfte der Amerikanerinnen und Amerikaner der Meinung, dass es für die Kinder besser sei, wenn die Mutter zu Hause bleibt und nicht erwerbstätig ist.
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Keine