Lohnzuwachs

Trotz Lohnzuwachs bei Frauenlöhnen besteht noch immer Lohnungleichheit © Bundesamt für Statistik BFS

Schweiz: Frauen mit grösserem Lohnzuwachs

fs /  Die Löhne der Frauen steigen stärker an als jene der Männer. Trotzdem verdienen sie immer noch deutlich weniger.

In der Schweiz steigen seit Mitte der sechziger Jahre die Reallöhne der Frauen stärker als jene der Männer. Doch die geschlechtsspezifische Lohndifferenz wird nur ganz langsam kleiner. Dies geht aus Zahlen des Bundesamtes für Statistik hervor (siehe Grafik). Den stärkeren Anstieg bei den Reallöhnen der Frauen führt das Bundesamt auf die tiefen Frauenlöhne zurück. Da Frauen in der Regel deutlich weniger verdienen als ihre Kollegen, ist ihr Nachholbedarf gross.
Für 2010 hat das Bundesamt eine Lohndifferenz von durchschnittlich 18,4 Prozent festgestellt. Der Medianwert des monatlichen Bruttolohns in allen Sektoren (privat und öffentlich) betrug bei den Frauen 5221 Franken und bei den Männern 6397 Franken (4300 und 5330 Euro). Der Medianlohn gibt an, dass die eine Hälfte der Beschäftigten mehr und die andere Hälfte weniger verdient. Im Unterschied zur reinen Durchschnittsberechnung eliminiert er den Einfluss extrem hoher und extrem tiefer Löhne. Medianwert und Durchschnittswert können deshalb auseinanderklaffen.
Laut dem Bundesamt für Statistik lassen sich 62 Prozent des Lohnunterschiedes zwischen den Geschlechtern mit objektiven Faktoren wie Qualifikation, Dienstalter, Tätigkeitsbereich und das Anforderungsniveau erklären. Fast 38 Prozent des Lohnunterschiedes können damit nicht erklärt werden und gelten deshalb als diskriminierend. Im Jahr 2000 lag dieser Anteil der Lohndifferenz noch bei über 44 Prozent.


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