Schweizer Männer holen im Haushalt nur langsam auf
Nach wie vor erledigen Frauen deutlich mehr Haus- und Familienarbeit als Männer. Dies geht aus Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zum Engagement der Väter hervor. Sie basieren auf Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE). Dafür werden regelmässig repräsentativ ausgewählte Haushalte befragt. Die Zahlen zur unbezahlten Haus- und Familienarbeit beruhen auf 25’000 Interviews im Jahr 2010.
Danach wenden Frauen, die in einem Paarhaushalt leben und ein unter sieben Jahre altes Kind haben, durchschnittlich 55,6 Stunden pro Woche für Haus- und Familienarbeit auf. Bei den Männern in der gleichen Familienkonstellation sind es lediglich 29,4 Stunden. Wenn das Kind zwischen 7 und 14 Jahre alt ist, reduzieren die Frauen die Haus- und Familienarbeit auf 44,4 Stunden und die Männer auf 22,2 Stunden pro Woche.
Das Engagement der Väter hängt von verschiedenen Faktoren ab. Auf Basis der Zahlen aus dem Jahr 2010 zur unbezahlten Arbeit stellt das Bundesamt für Statistik fest, dass die Erwerbsarbeitszeit des Vaters und der Mutter eine entscheidende Rolle spielt. Am meisten engagiert sind Väter, wenn sie Teilzeit arbeiten (unter 70 Prozent) und ihre Frau mindestens 50 Prozent erwerbstätig ist. Das Engagement der Väter geht statistisch signifikant zurück, wenn die Partnerin ihre Erwerbsarbeitszeit reduziert und der Vater sein Pensum erhöht.
Eine wichtige Rolle für die Mitarbeit der Väter spielt auch das Alter des jüngsten Kindes: Je jünger das Kind, desto mehr Haus- und Familienarbeit leistet der Vater. Ein weiterer Einflussfaktor ist der Beruf des Vaters. So leisten Väter, die in der Erziehung, im Unterricht, im Verkehr, der Kunst, Unterhaltung oder dem Gastgewerbe tätig sind, mehr Hausarbeit als Väter, die beispielsweise in der Landwirtschaft, im Baugewerbe oder im Bank- und Versicherungsgewerbe beschäftigt sind. Zudem sind Väter in der Familie aktiver, wenn sie keine andere unbezahlte Arbeit ausser Haus leisten.
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Die Untersuchung «Das Engagement der Väter in Haushalt und Familie» ist veröffentlicht. Link zur Publikation
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine