Dresscode nur für Schülerinnen soll Lehrer schützen
Die Schülerinnen am Gymnasium Oberaargau in Langenthal haben kürzlich ein Merkblatt erhalten. Darin fordert die Schule sie auf, mit der Kleiderwahl nicht zu viele «Einblicke» zu gewähren. Rektorin Barbara Kunz sagte gegenüber dem Nachrichtenportal «Nau», die Kleiderregel solle Lehrer, Schüler und Schülerinnen schützen: «An einer Schule wäre es das Unangenehmste, wenn einem Lehrer vorgeworfen würde, dass er eine Schülerin sexuell belästigt habe. So weit wollen wir es nicht kommen lassen.»
Kein Dresscode für Jungen
Im Schreiben an die Schülerinnen begründet die Schule die einseitigen Vorgaben damit, dass Schülerinnen «ungleich mehr Möglichkeiten in Sachen Kleidungsstil» haben als Schüler. «Mit ihrem Kleidungsstil können Sie ohne Worte eine Aussage machen.» Zu den grafisch illustrierten «No-Gos» gehören Oberteile mit zu tiefen Einblicken und zu kurze Hosen. Die Grafik hat die Schulleitung vom privaten katholischen Franziskanergymnasium Kreuzburg in Deutschland kopiert.
erschienen darauf aus Solidarität ebenfalls in schulterfreien Tops zum Unterricht. Unter dem Hashtag «I am more than a distraction» (Ich bin mehr als eine Ablenkung) kritisieren seit einigen Jahren Betroffene und Eltern, dass Schulen Mädchen mit einseitigen Kleidervorschriften sexualisieren und zum Objekt machen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine