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Aufnahmetest an der Medizinischen Universität Innsbruck. © MUI

Erstmals können mehr Frauen Medizin studieren

fs /  In Österreich geht die Mehrheit der Medizin-Studienplätze erstmals an Bewerberinnen. Im Verhältnis zu den Bewerbungen schneiden Frauen weiterhin schlechter ab.

An den österreichischen Medizin-Universitäten Wien, Innsbruck und Graz und an der Medizinischen Fakultät der Universität Linz hatten sich in diesem Jahr insgesamt fast 10’000 Personen um einen Studienplatz beworben. Der Frauenanteil lag bei 59 Prozent. Die Tests bestanden 1561 Personen. Mit einem Anteil von 52 Prozent geht erstmals die Mehrheit der Studienplätze an Frauen.
Anteilmässig schneiden Männer besser ab
Der Frauenanteil bei den Studienplätzen ist mit 52 Prozent jedoch tiefer als bei den Bewerbenden mit 59 Prozent. Männer haben also erneut durchschnittlich besser abgeschnitten. Ihr Anteil bei den Studienplätzen ist mit 48 Prozent deutlich höher als bei den Bewerbungen mit 41 Prozent.

Diskussionen um Aufnahme-Test
Die schlechteren Ergebnisse von Frauen bei den Aufnahmeverfahren hatten in den letzten Jahren in Österreich zu heftigen Diskussionen geführt. Frauen waren bei den Bewerbenden jeweils klar in der Überzahl, erreichten aber deutlich weniger Studienplätze als Männer. Als Hauptgrund dafür galt der Eignungstest für das Medizinstudium (EMS), der in der Schweiz entwickelt worden ist. Er testet hauptsächlich die Fähigkeiten in naturwissenschaftlichen Fächern und das Textverständnis. Der EMS-Test ist eine Weiterentwicklung des in Deutschland entwickelten und angewendeten «Tests für Medizinische Studiengänge». In Deutschland und in der Schweiz sind die Geschlechts-Unterschiede im Ergebnis weniger signifikant als in Österreich.

Neuer Aufnahme-Test
In Österreich versuchten die Universitäten mit speziellen Auswertungsmethoden oder anderen Testmethoden, die Geschlechterkluft zu verkleinern. Gleichzeitig entwickelten sie einen neuen Aufnahmetest, der seit letztem Jahr zum Einsatz kommt. Alle vier Universitäten testen die Bewerbenden nun mit dem «MedAT-H» für Humanmedizin und «MedAT-Z» für Zahnmedizin. Damit werden das Wissen in naturwissenschaftlichen Fächern, Lesekompetenz und Textverständnis sowie auch «kognitive Fähigkeiten» geprüft. Für die Zahnmedizin werden statt Textverständnis und «Akademisches Denken» manuelle Fähigkeiten überprüft. Der neue Test wird laufend evaluiert und adaptiert.


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