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Weltfussballerin Nadine Angerer gehörte zu den Klägerinnen gegen die Fifa. © BR

Fussballerinnen ziehen Klage zurück

/  Prominente Fussballerinnen haben ihre Klage gegen eine Weltmeisterschaft auf Kunstrasen zurückgezogen. Die Fifa soll ihnen gedroht haben.

Über 40 Nationalspielerinnen aus 13 Ländern hatten im Herbst beim «Ontario Human Rights Tribunal» in Toronto (Kanada) Klage eingereicht gegen den Fussball-Weltverband (Fifa) und gegen den kanadischen Fussballverband, weil die kommende Frauenfussball-WM in Kanada auf Kunstrasen stattfinden soll. Dieser fördere die Verletzungsgefahr, hiess es in der Klage. Zudem sei es diskriminierend, dass Frauen ein so wichtiges Turnier auf Kunstrasen austragen müssen. Männer könnten die kommenden Weltmeisterschaften wie bisher auf Naturrasen spielen. Damit verstosse die Fifa gegen Rechtsnormen wie das Diskriminierungsverbot in der kanadischen Verfassung und im Ontario Human Rights Code. Zu den Klägerinnen gehörten die Weltfussballerinnen Nadine Angerer (Deutschland) und Abby Wambach (USA).
Fifa lehnt Kompromiss ab
Der Fussball-Weltverband lehnte es ab, sich der Rechtsprechung des kanadischen Gerichts zu unterwerfen, und überliess die Auseinandersetzung dem kanadischen Fussballverband CSA. Dieser wollte nichts wissen vom Vorschlag des Gerichtes, ein Mediationsverfahren durchzuführen. Einen Kompromissvorschlag der Spielerinnen, erst ab dem Halbfinal auf Naturrasen zu spielen, lehnte die Fifa ab. Nun haben die Fussballerinnen ihre Klage überraschend zurückgezogen. Abby Wambach sagte gegenüber der Online-Plattform «Equalizer», die Spielerinnen hätten entscheiden müssen, ob sie weiterkämpfen und damit im Ungewissen bleiben, auf welcher Unterlage die WM gespielt wird, oder ob sie sich seriös auf die WM vorbereiten wollen. Diese beginnt im kommenden Juni.
Spielerinnen unter Druck
Hampton Dellinger, ein Anwalt der Spielerinnen, sprach in einer Pressemitteilung von Drohungen der Fifa. Der Fussball-Weltverband habe über seine nationalen Mitgliedverbände den Spielerinnen mit Suspendierung gedroht, mit der Absage des Weltmeisterschaft-Turniers und mit einer Gegenklage wegen möglicher wirtschaftlicher Verluste. Französischen Spielerinnen sei bedeutet worden, dass ihr Mitmachen bei der Klage Folgen haben könnte für die französische Bewerbung um die Ausrichtung der Frauenfussball-WM 2019. Dellinger wirft den nationalen Fussballverbänden vor, die Spielerinnen nicht unterstützt und damit die Diskriminierung der Spielerinnen mitgetragen zu haben. Die Fifa habe den Vorwurf zurückgewiesen, Druck ausgeübt zu haben, schreibt die «Süddeutsche Zeitung».


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