Attacken gegen Politikerinnen sollen aufhören
Das überparteiliche US-Institut «National Democratic Institute for International Affairs (NDI)» hat die Kampagne #NotTheCost gestartet. Sie will bewusst machen, dass politisch aktive Frauen anders als Männer attackiert werden. Politikerinnen würden meist wegen ihres Geschlechtes angegriffen, sagt das NDI. Es kämen alle Formen von Gewalt vor: Körperliche, sexuelle, psychische, verbale und auch ökonomische Gewalt. Ziel sei es, Politikerinnen einzuschüchtern und Frauen davon abzuhalten, in die Politik zu gehen. Auch Politiker würden bedroht, aber nicht wegen ihres Geschlechtes.
«Kein Platz für Frauen»
Zwei Beispiele:
- Susana Villarán ist während ihrer Zeit als Bürgermeisterin von Lima massiv bedroht und beschimpft worden. «Ziel war es, meinen Ruf zu zerstören und klar zu machen, dass das Bürgermeisteramt kein Platz für eine Frau wie mich ist, die in die männliche Welt der Politik und Macht eindringt.»
- Die junge britische Labour-Abgeordnete Jess Philipps wird nach eigenen Angaben täglich bedroht, seit sie im Parlament über Frauenrechte spricht. «Einige Leute wünschen, dass ich vergewaltigt werde.»
Daten erheben
Statistiken gibt es nur wenige. In Afghanistan sind laut dem NDI bei den Wahlen 2010 neun von zehn aller Drohungen an die wenigen weiblichen Kandidatinnen gegangen. In Peru gaben vier von zehn Lokalpolitikerinnen an, wegen ihrer politischen Arbeit belästigt worden zu sein. Das NDI verlangt, weltweit Daten zu erheben über das Ausmass der Gewalt gegen politisch aktive Frauen. Diese müssten unterstützt und geschult werden, damit sie wissen, wie sie auf solche Attacken reagieren können. Frauen sollen in die Politik gehen können, ohne damit rechnen zu müssen, deshalb belästigt, bedroht und attackiert zu werden, sagt Madeleine Albright, NDI-Vorsitzende und frühere US-Aussenministerin.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine