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Ein Foto aus der Serie von Rory Banwell. © Rory Banwell

«Beschuldigt die Täter und nicht die Opfer»

fs /  Wer sexuell belästigt wird, hat dies nicht selber zu verantworten. Dies ist die Botschaft einer eindrücklichen Fotoserie.

Eine junge Frau blickt selbstbewusst in die Fotokamera. Ihr Oberkörper ist nackt und die Brustwarzen mit schwarzem Tape abgedeckt. Auf ihrer Haut steht: «Keine Einladung.» Das Bild ist Teil der eindrucksvollen schwarz-weissen Fotoserie «Still Not Asking For It» (Ich fordere nach wie vor nicht dazu auf) der Australierin Rory Banwell.

«Ein Nein ist ein Nein»
Seit 2014 fotografiert Banwell Frauen und Männer, die alle eine Botschaft auf ihren Körper oder ein Schild geschrieben haben. Einige Beispiele: «Ehe ist keine Zustimmung», «Niemand verdient es» und «Ein Nein ist ein Nein». Banwell will mit der Fotoserie für die «Rape Culture» sensibilisieren und diese stoppen. «Vergewaltigungs-Kultur» heisst, dass die Gesellschaft sexuelle Gewalt verharmlost oder gar duldet. Und dass die Verantwortung für sexuelle Übergriffe bei den Opfern gesucht wird. Dagegen protestieren die Menschen auf den Fotos von Banwell. Die Fotografin schrieb auf ihrem Blog, dass in Australien acht von zehn Opfern sexueller Übergriffe keine Anzeige erstatten. Mit den Fotos wolle sie diesen Menschen Mut machen, Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Vulgäre Kommentare
Die ersten Fotos hat Banwell Ende letzten Jahres veröffentlicht. Dem Online-Portal «Mashable» sagte sie, die zum Teil vulgären Kommentare in den sozialen Medien hätten gezeigt, wie wichtig das Projekt und dessen Botschaft sei. Sie will die Fotoserie weiterführen.

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