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Mädchen erleiden häufiger Gewalt von Gleichaltrigen. © EU

Mädchen werden öfter von Gleichaltrigen gepeinigt

fs /  Sexuelle Gewalt erleiden Teenager zunehmend von Gleichaltrigen, die sie in der Freizeit kennen lernen. Dies geht aus einer Schweizer Studie hervor.

Ein Forschungsteam der Kriminologischen Forschungseinheit der ETH Zürich hat dafür zum dritten Mal nach 1999 und 2007 rund 2500 repräsentativ ausgewählte 15- bis 16-Jährige aus dem Kanton Zürich mit einem standardisierten Fragebogen befragt. Seit der ersten Befragung habe sich das Profil der Sextäter verändert, schreibt das Forschungsteam: Täter seien weniger oft Erwachsene aus dem familiären Umfeld und häufiger gleichaltrige oder leicht ältere Jugendliche. Diese lernen ihre Opfer – meistens Mädchen – in der Freizeit kennen.

Risikofaktor Pornokonsum
Zentrale Risikofaktoren seien der Konsum von Pornografie und Gewaltspielen im Internet, sagt Forschungsleiter Denis Ribeaud. Diese Risikofaktoren seien stärker als beispielsweise der Erziehungsstil oder die soziale Herkunft. Der Anteil der Jungen, die mindestens wöchentlich einen Pornofilm «ab 18» konsumieren, habe seit 2007 von 24 auf 38 Prozent zugenommen. Von 31 auf 50 Prozent gestiegen sei der Anteil der Jungen, die mindestens wöchentlich Computer- oder Videospiele «ab 18» spielen, in denen Gegner realistisch getötet werden oder Blutdarstellungen vorkommen. Ein weiterer Risikofaktor seien Männlichkeitsnormen, die Gewalt legitimieren.
Gewalt in Teenie-Paarbeziehungen
Erstmals hat das Forschungsteam nach Gewalt in Paarbeziehungen unter Jugendlichen gefragt. Das Ergebnis ist alarmierend: Jeder vierte Teenager in einer Paarbeziehung gab an, im letzten Jahr vom Partner oder der Partnerin physisch attackiert worden zu sein. Und jedes fünfte Mädchen hat schon sexuelle Gewalt in der Beziehung erlebt. Am häufigsten erleben die Jugendlichen, dass der Partner oder die Partnerin sie kontrolliert und ihre Selbstbestimmung einschränkt. Grösster Risikofaktor für Gewalt in Paarbeziehungen zwischen Teenagern ist laut Ribeaud die eigene Erfahrung. Wer Gewalt in der Herkunfts-Familie erlitten habe, neige eher dazu in der eigenen Partnerschaft Gewalt auszuüben.
Weniger Gewalt gegen Minderjährige
Generell stellt das Forschungsteam eine «abnehmende Tendenz» bei der Gewalt an Minderjährigen fest. Am wenigsten deutlich ist dieser Rückgang laut der Studie bei der sexuellen Gewalt an Minderjährigen, deren Opfer fast ausschliesslich Mädchen seien.


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