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Schönheits-OP-Apps sind keine harmlosen Kinderspiele. © change.org

Apps für Kinder propagieren Schönheitsoperationen

fs /  Smartphone-Apps vermitteln bereits Kindern die Botschaft, ihr Körper sei nicht in Ordnung. Eine Petition fordert einen Verkaufsstopp.

Fett absaugen, Nase richten, Augenlider straffen: Solche und ähnliche Schönheitsoperationen propagieren Apps für das Smartphone. Diese richten sich auch gezielt an Kinder und werden bereits für Neunjährige angeboten. Sie heissen «Girls Plastic Surgery», «Plastic Surgery Simulator for kids» oder «Princess Plastic Surgery». Die Apps können online bei Apple, Google und Amazon gekauft werden.

«Keine harmlosen Spiele»
Unter dem Hashtag #surgeryisnotagame (Operationen sind kein Spiel) hat das internationalen Netzwerk «Endangered Bodies – Körper in Gefahr» weltweit Petitionen lanciert. Fachleute und Eltern fordern damit Apple, Google und Amazon auf, solche Apps aus dem Sortiment zu streichen und mit Richtlinien Spieleentwicklern klar zu machen, dass sie keine solchen Apps mehr akzeptieren. Die Australierin Danni Rowlands, Spezialistin für Essstörungen, schreibt auf einer englischsprachigen Petitionsseite, solche Apps seien keine harmlosen Spiele. Im Gegenteil: In einem Alter, wo Jugendliche unsicher seien, könnten diese Apps die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper verstärken. Dies könne gravierende Folgen für die Gesundheit der Jugendlichen haben.

«Klare Botschaft»
Auf der deutschsprachigen Petitionsseite schreibt die Psychologin und Psychotherapeutin Gudrun Wiborg, die Apps seien «trügerisch als Spiele getarnt». Doch sie vermittelten Kindern die klare Botschaft, dass der eigene Körper für ein vorgegebenes Ideal verändert werden müsse. «Schönheits-OP-Apps fördern ein negatives Körperbild und sollten nicht an verletzliche und beeinflussbare Kinder vermarktet werden.» Kinder sollten «Freude am Spielen und Lernen haben dürfen, anstatt kritisch über ihr Aussehen zu grübeln».


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