Erfolgreicher Protest gegen Magermodels
In Grossbritannien wirbt Victoria’s Secret für die neue Kollektion mit Models, die so dünn sind, dass die Rippen zu sehen sind. Der Werbespruch «The Perfect ‹Body’» (Der perfekte Körper) ist ein Wortspiel. Die neue Kollektion heisst «Body». Der Slogan ist in Grossbritannien auf heftige Kritik gestossen. Der «Daily Mail» warf dem US-Label vor, die Models mit Photoshop noch dünner gemacht zu haben: «Das Wort ‹perfekt› dafür zu benutzen, ist nicht nur beleidigend für etwa 99,9 Prozent der weiblichen Bevölkerung, die keine ‹perfekten› Modelmasse haben; es ist total unverantwortlich und unmenschlich.» Einziger Zweck solcher Werbung sei es, Frauen mit irrealen Körperbildern zu verunsichern, um ihnen lebenslang neue Lösungen für ihre eingeredeten «Probleme» verkaufen zu können.
Online-Petition
Drei britische Studentinnen lancierten eine Online-Petition. Die Forderungen: Das Modelabel soll den Slogan ändern, sich entschuldigen und versprechen, in Zukunft auf «ungesunde und schädliche» Werbebotschaften zu verzichten. Einen einzigen Körpertyp als «perfekt» zu bezeichnen, sei ein unrealistischer Schönheitsstandard, der ein negatives Körperbild und Essstörungen fördere. Victoria’s Secret sei unter jungen Frauen sehr beliebt. Das Unternehmen müsse Verantwortung übernehmen und dürfe kein schädliches Ideal propagieren, um seine Produkte zu verkaufen. Rasch kamen Tausende Unterschriften zusammen. Kundinnen kritisierten auch auf Twitter die Kampagne (#iamperfect).
Neuer Werbeslogan
Auf die öffentliche Kritik reagierte das Label und änderte den Slogan in «A Body For Every Body» (Einen Body für jeden Körper). Das neue Wortspiel meint, dass es die «Body»-Unterwäsche für jeden Körper gibt. Eine Stellungnahme oder Entschuldigung gab das Unternehmen nicht ab. Die Initiantinnen der Petition begrüssten im «Telegraph» die Änderung. Die abgebildeten Magermodels würden jedoch nicht «jeden Körper» repräsentierten. Die Studentinnen verlangen von Victoria’s Secret weiterhin, sich zu entschuldigen und zu versprechen, auf solche Werbung zu verzichten.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine