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Eva Wendel Rosberg übergibt Justizminister Morgan Johansson das Leihmutterschafts-Gutachten. © Erik Nylanter/ttt

Gutachten empfiehlt Leihmutterschafts-Verbot

/  Leihmutterschaft setzt Frauen massiv unter Druck. Auch die nicht kommerzielle Form sollte deshalb verboten werden.

Schweden soll jede Form von Leihmutterschaft – auch im Ausland – verbieten. Dies empfiehlt ein juristisches Gutachten, das die schwedische Regierung in Auftrag gegeben hat, berichtet das englischsprachige schwedische Portal «The Local». Richterin Eva Wendel Rosenberg, Hauptautorin des Gutachtens, begründet die Empfehlung mit dem grossen Druck auf Frauen: «Mit einer Legalisierung steigt der Druck auf Frauen, Leihmütter zu werden.» Das sei eine grosse Verpflichtung mit vielen gesundheitlichen Risiken. Hinzu komme, dass viele juristische Fragen nicht geklärt und die Auswirkungen der Leihmutterschaft auf Frauen und Kinder weitgehend unbekannt seien.

Zulassung erhöht Nachfrage
Der schwedische Ethikrat hatte zuvor empfohlen, die nicht kommerzielle, «uneigennützige», Leihmutterschaft zuzulassen. Das Gutachten lehnt dies ab. Es sei kaum möglich zu prüfen, ob eine Leihmutterschaft kommerziell oder nicht kommerziell sei. Zudem erhöhe die Zulassung der Leihmutterschaft die Nachfrage. Das zeigten Erfahrungen aus Ländern wie Grossbritannien und den USA, wo Leihmutterschaft zugelassen ist.

Zulassung geplant
In den meisten europäischen Ländern ist Leihmutterschaft grundsätzlich verboten. Der Trend geht jedoch Richtung Legalisierung der nicht kommerziellen Leihmutterschaft. So plant die Haager Konferenz für Internationales Privatrecht (HCCH), Leihmutterschaft weltweit zu legalisieren. Die Konferenz, deren Aufgabe es ist, auf internationaler Ebene minimale Standards für das Privatrecht zu definieren, soll bald entscheiden. Dagegen fordern Frauenrechtsaktivistinnen ein weltweites Verbot jeder Form der Leihmutterschaft. Leihmutterschaft verletze die Menschenrechte von Frauen und Kindern. Es gebe kein Recht auf ein Kind.


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