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Seyran Ates hat vom Betreiber eines Grossbordells einen Privatkredit angenommen. © NDR

Frauenrechtsaktivistin lobt Grossbordell

fs /  Eine Frauenrechtsaktivistin lobt ein Bordell, obwohl dieses im Verdacht steht, Frauen zur Prostitution zu zwingen. Jetzt zeigt sich: Sie kennt den Betreiber gut.

In Deutschland hat Hakki Simsek, Betreiber des Grossbordells Artemis in Berlin, der Rechtsanwältin und Frauenrechtsaktivistin Seyran Ates einen Privatkredit von 45’000 Euro gewährt (48’000 Franken). Diese hat also Geld angenommen, das aus dem Geschäft mit dem Verkauf von Frauenkörpern stammt. Das Grossbordell steht seit Jahren im Verdacht, Frauen zur Prostitution zu zwingen.

Fürsprecherin der «freiwilligen» Prostitution
Ates ist eine Fürsprecherin der «freiwilligen» Prostitution, die in Deutschland legal ist. Die Annahme des Kredites vom Bordellbetreiber rechtfertigte sie damit, dass sie Simsek schon länger kenne. Vor diesem Hintergrund erscheinen frühere Aussagen von Ates, dass «freiwillige» Prostitution am besten in einem Bordell aufgehoben ist, in einem anderen Licht. Wenn schon Prostitution solle sie so sauber und fair ablaufen wie im Artemis, sagte sie erst letztes Jahr der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Ähnlich äusserte sie sich, nachdem die «Süddeutsche Zeitung» Ende letzten Jahres ihr Kreditgeschäft mit Simsek öffentlich gemacht hatte. Simsek wird sich die Hände reiben: Eine bessere positive Werbung für sein Grossbordell als das Lob einer Feministin gibt es wohl kaum.

Halbherziges Bedauern
Mittlerweile hat Ates erklärt, der Kredit sei der grösste Fehler ihres Lebens. Allerdings bedauert sie diesen nicht wegen des Geschäftsmodells ihres Kreditgebers, sondern weil der Kredit die liberale Moscheegemeinde gefährde. Ates hat in Berlin eine liberale Moscheegemeinde ohne Geschlechterhierarchie mitgegründet. Sie ist deshalb im Visier von islamischen Fundamentalisten und steht unter Polizeischutz.

Geschäftsmodell Zwangsprostitution
Wie das Geschäft ihres Kreditgebers funktioniert, hätte Ates wissen können: Letztes Jahr verurteilte erstmals ein deutsches Gericht einen Betreiber von Grossbordellen wegen Beihilfe zu Menschenhandel und Zwangsprostitution. Jürgen Rudloff hatte – ähnlich wie Simsek – von «freiwilliger» Prostitution gesprochen. Als Bordellbetreiber sei er lediglich eine Art Zimmervermieter. Die Rekrutierung überliess er Zuhältern aus dem Rockermilieu. Diese machten junge Frauen mit massiven Drohungen und brutaler Gewalt gefügig. Den Ermittlern gelang es nachzuweisen, dass Rudloff von der Gewalt wusste. Er gab dies schliesslich zu und sagte, ohne die brutalen Zuhälter hätte er nicht gewährleisten können, dass in den Grossbordellen immer genügend Frauen anwesend waren.

Milliardenschwere Sexindustrie
Manfred Paulus, pensionierte Kriminalhauptkommissar der Kripo Ulm, hat jahrzehntelang im Bereich Zwangsprostitution und Menschenhandel ermittelt. In der SWR-Sendung «Nachtcafé» wies er darauf hin, dass die Sexindustrie für Frauenhändler, Zuhälter und Bordellbetreiber finanziell besonders attraktiv ist, weil die «Ware Frau» gratis ist. Da es keine Investitionen brauche, sei der Einstieg ins Milliardengeschäft niederschwellig. Und die Rendite sei höher als im Drogen- oder Waffenhandel.


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