Papst versetzt frauenfeindlichen Kardinal
Der 66-jährige Burke war Präsident des Obersten Gerichtshofes der Apostolischen Signatur, des höchsten Gerichtes der katholischen Kirche. Papst Franziskus hat Burke Ende 2014 auf das repräsentative Amt des Kardinalpatrons des Malteserordens versetzt. Das sei keine Srafversetzung sagte der Papst gegenüber der argentinischen Zeitung «La Nación». Das Amt bei den Maltesern sei unerwartet vakant geworden. Burke gilt als erzkonservativ und als einer der einflussreichsten Gegner einer Öffnung der Kirche für wiederverheiratete Geschiedene und Homosexuelle.
Angriff «radikaler Feministinnen»
In einem Interview mit der US-Webseite «New Emangelization Project» hatte Burke gesagt, «radikale Feministinnen» hätten seit den 60er-Jahren Männer in Kirche und Gesellschaft marginalisiert. Die Frauenbewegung habe die Kirche dazu gebracht, «konstant Frauenthemen auf Kosten wichtiger Themen für Männer» anzusprechen. Dieser «Angriff» habe die Männer «marginalisiert » und zum Priestermangel geführt. Ein sichtbares Zeichen dieser «Feminisierung» der Kirche sei die Zulassung von Mädchen als Messdienerinnen. Das habe Jungen demotiviert, die «natürlich» nicht mit Mädchen zusammenarbeiten möchten. Und die Einbeziehung von Frauen in die Liturgie habe vielerorts dazu geführt, dass Männer sich nicht angesprochen fühlen und deshalb nicht mehr daran teilnehmen wollen.
«Feminisierung» der Kirche
In der Schweiz hat Gottfried Locher, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), die «Feminisierung» der Kirche beklagt. In einem Interview mit der konservativen «Weltwoche» sagte er, wenn nur noch Frauen predigten, kämen die Männer «irgendwann nicht mehr». In einem offenen Brief warfen Pfarrerinnen, Pfarrer und Theologiestudierende Locher vor, mit dem Begriff «Feminisierung» das Wirken von Frauen in der Kirche zu entwerten. Männer gegen Frauen «auszuspielen» sei «unangebracht und wenig hilfreich». Mit einem Anteil von 35 Prozent seien Frauen im Pfarramt immer noch eine Minderheit. Sie könnten deshalb kaum prägend für das Angebot der Kirche sein.
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keine