Filmförderung: Mehr Mittel für Regisseurinnen
In Kanada wird die staatliche Filmförderung bis spätestens in drei Jahren zur Hälfte an Filme von Regisseurinnen gehen. Dies hat die zuständige Filmbehörde «National Film Board of Canada (NFB)» bekannt gegeben. Die Verteilung der staatlichen Mittel werde transparent erfolgen und auf der Webseite der NFB veröffentlicht, sagte Claude Joli-Coeur, NFB-Mitglied und Filmbeauftragter der kanadischen Regierung.
Parität erstmals erreicht
Die Behörde hat das Quotenziel kürzlich zum ersten Mal erreicht: 43 Prozent des Budgets für Filmförderung gingen an Regisseurinnen und 43 Prozent an Regisseure. Der Rest ging an gemischte Regie-Teams oder wurde noch nicht vergeben. Bisher sei der Förderanteil für Regisseurinnen mal grösser und mal kleiner gewesen, sagte Claude Joli-Coeur gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender «CBC News». Mit der Frauenquote soll sich das nun ändern.
Tiefe Frauenanteile hinter der Kamera
Druck für eine verbindliche Quote machten die «Women in View», die sich für mehr Frauen vor und hinter den Kameras einsetzen. Sie haben 91 kanadische Spielfilme aus den Jahren 2013 und 2014 analysiert. Die Frauenanteile waren tief: 17 Prozent bei der Regie, 22 Prozent beim Drehbuch und zwölf Prozent bei den Kameraleuten.
Frauenquote für staatliche Gremien
In Deutschland soll es eine Frauenquote für staatliche Film-Fördergremien geben. Dies schlägt Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit der Novelle des Filmförderungsgesetzes vor, welche die Regierung gebilligt hat. Danach soll der Frauenanteil in den Förderkommissionen ab 2017 mindestens 30 Prozent und ab 2018 mindestens 50 Prozent betragen. In Deutschland werden für Filme von Regisseurinnen seltener und weniger Fördergelder beantragt und diesen Filmen werden noch seltener Mittel zugesprochen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine