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Die fiktive Politikwissenschaftlerin kümmert sich während des TV-Interviews um die Kinder. © JB

So hätte eine Mutter reagiert

fs /  Kinder platzen in ein Live-TV-Interview mit dem Vater. Dieser reagiert peinlich berührt. Eine Mutter muss sich für diese Situation nicht entschuldigen.

Ein Skype-Interview der BBC mit dem Politikwissenschafter Robert Kelly über die politische Lage in Südkorea ist kürzlich zum viralen Hit geworden. Da der zweifache Vater vergessen hatte, sein Arbeitszimmer abzuschliessen, kam während des Interviews seine vierjährige Tochter ins Zimmer. Kurz darauf tauchte sein neun Monate alter Sohn im Laufstuhl auf. Kelly wies die Kinder mit der Hand ab, ohne sich ihnen zuzuwenden. Schliesslich eilte seine Frau herbei und beförderte die schreienden Kinder aus dem Zimmer. Kelly blickte während der ganzen Zeit angestrengt in die Kamera und versuchte, die Geschehnisse hinter seinem Rücken zu ignorieren. Und er entschuldigte sich für die Störung. Über das Video amüsierten sich weltweit Millionen.

Mutter kann gelassen reagieren
Kelly sagte später, er habe abweisend auf die Kinder reagiert, weil er sich Sorgen gemacht habe, dass die BBC ihn nie mehr für ein Experteninterview anfragen werde. In Kommentaren hiess es, Väter befürchteten offenbar nach wie vor, im Beruf nicht mehr ernst genommen zu werden, wenn sie sich um die Familie kümmern. Genau diesen Unterschied zwischen Vätern und Müttern thematisiert die Parodie einer Satiresendung aus Neuseeland, die auch zum

viralen Hit geworden ist. Im Video beantwortet eine fiktive Politikwissenschaftlerin via Skype Fragen zur politischen Lage in Südkorea. Als sie von ihren Kindern unterbrochen wird, reagiert sie im Unterschied zu Robert Kelly nicht abweisend. Im Gegenteil: Sie füttert die Kinder und spielt mit ihnen. Danach kocht, bügelt und putzt sie, während sie unbeirrt Fragen beantwortet. Schliesslich kommt ihr Mann ins Arbeitszimmer, der auf der Suche nach einer zweiten Socke ist. Der Interviewer bedankt sich für das Gespräch und die fiktive Politikwissenschaftlerin sagt: «Gut, dann suchen wir jetzt diese Socke.»

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