Dürftige Entschuldigung für verweigerten Händedruck
Anlässlich der Trauerfeier für einen Polizisten, der Ende März von einem islamistischen Terroristen erschossen wurde, haben zwei Vertreter des türkisch-islamischen Verbandes Ditib der Präfektin des Departementes Cher, Catherine Ferrier, den Händedruck verweigert. Sie begründeten dies damit, dass sie einer Frau aus religiösen Gründen die Hand nicht geben dürfen. Die Repräsentantin der französischen Zentralregierung machte den Affront später öffentlich.
Nur persönliche Entschuldigung
Die beiden Ditib-Vertreter entschuldigten sich darauf, allerdings nur bei Catherine Ferrier persönlich. «Diese Handlung war nicht vorsätzlich und keinesfalls politisch. Es ging nicht darum, Sie zu kränken oder zu erniedrigen. Es tut uns leid, dass wir am Ursprung dieser unglücklichen Situation sind. Wir entschuldigen uns, falls unsere Handlung Sie verletzt oder gekränkt hat.» Kein Wort, dass die Verweigerung des Händedrucks ebenso den Staat brüskiert, den Ferrier repräsentiert.
«Die Republik wurde beleidigt»
Auch der lokale Ditib-Präsident entschuldigte sich in seinem Namen und im Namen von Ditib nur bei Ferrier persönlich: «Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, damit so etwas nicht noch einmal geschieht.» Catherine Ferrier veröffentlichte beide Schreiben. Ein Twitter-User kommentierte, es gehe hier nicht um eine «unglückliche Situation», sondern um einen Fehler: «Und es ist nicht die Präfektin, die beleidigt wurde, sondern die Republik.» Ein anderer stellte die rhetorische Frage: «Wenn die Handlung nicht politisch ist, was ist sie dann?»
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keine