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Henrietta Berner hat den schwedischen Fussballverband zum Umdenken gebracht. © MH

Fussballverband formuliert geschlechtsneutral

fs /  Der schwedische Fussballverband schreibt sein zentrales Regelwerk um. Anlass ist die Beschwerde einer 15-Jährigen.

Henrietta Berner hatte einen Kurs für angehende Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter besucht. Daran nahmen vier Mädchen und zehn Jungen teil. Der Kursleiter sprach jedoch nur in der männlichen Form. Schiedsrichterinnen und Fussballerinnen schien es für ihn nicht zu geben, sagte die angehende Schiedsrichterin gegenüber der Zeitung «Dagens Nyheter». Einer der Jungen habe sich gemeldet und den Kursleiter gefragt, ob er wisse, dass auch Mädchen im Kurs seien. Der Ausbilder habe geantwortet: «Entschuldigt Mädels, ich hoffe, ihr wisst, das ich euch auch meine, wenn ich ‹er› sage.»
Sexistische Norm
Henrietta Berner las darauf das Regelwerk des schwedischen Fussballverbandes durch. Sie beschwerte sich schriftlich bei der Stockholmer Sektion des Fussballverbandes über die männlichen Formulierungen. Es sei sexistisch, wenn ein Geschlecht «als Norm vor das andere gestellt wird». Die Stockholmer Sektion leitete die Beschwerde an den schwedischen Fussballverband weiter.
Fussballverband lenkt ein
Dieser reagierte zuerst abweisend. Niemand habe sich bisher an der Formulierung des Regelwerkes gestört. Internationale Regeln würden die Formulierungen im schwedischen Regelwerk beeinflussen. Eine Frau aus dem Vorstand habe das Thema später noch einmal aufgegriffen, berichtet Henrietta Berner. Kürzlich informierte sie der schwedische Fussballverband, dass er das Regelwerk überarbeiten und geschlechtsneutral formulieren wird.


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