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Google-Übersetzung Türkisch-Englisch ist geschlechtergerechter geworden (rechts). © thevege

Google: Weniger klischeehafte Übersetzungen

fs /  «Google Translate» soll unabhängiger von geschlechtsspezifischen Vorurteilen werden. In Deutscher Sprache ändert sich allerdings vorerst nichts.

Der Übersetzungs-Roboter habe «unbeabsichtigt geschlechtsspezifische Vorurteile reproduziert», schrieb Google Ende letzten Jahres in einem Blogeintrag. Der Konzern gab an, dass «Google Translate» für englische Wörter, die in romanischen Sprachen eine weibliche oder männliche Form haben, neu beide Formen anzeigt. Dazu gehören Französisch, Spanisch, Italienisch und Portugiesisch. Ganze Satzteile werden einzig bei der Übersetzung vom Türkischen ins Englische geschlechtsneutral übersetzt.

«Unbeabsichtigt Vorurteile reproduziert»
Ein Facebook-User hatte vor einem Jahr öffentlich gemacht, dass geschlechtsneutrale türkische Sätze nach der Übersetzung ins Englische klischeehaft werden. Es stellte sich heraus, dass bei der Übersetzung vom Türkischen ins Deutsche Ähnliches geschieht. Hier haben geschlechtsneutrale türkische Sätze plötzlich ein Geschlecht: Er ist fleissig, sie ist faul. Google begründete dies damals mit angeblich «objektiven» Algorithmen. Diese berechnen aufgrund eines riesigen Datenmaterials, welches Personalpronomen am häufigsten benutzt wird. Wird beispielsweise das Wort Arzt häufiger in der männlichen Form gesucht, lernt der Algorithmus, dass der Arzt männlich ist.

Hürdenreiche Praxis
Die Praxis zeigt, wie schwierig es ist, mit einem Übersetzungs-Roboter geschlechtergerecht zu übersetzen, berichtet das Technikportal «The Verge». So sind geschlechtsneutrale Übersetzungen von einzelnen Wörtern zurzeit nur in einzelnen Sprachen und mit bestimmten Browsern möglich. Mit den Apps für mobile Geräte funktioniert dies noch nicht. Und bei der Übersetzung in die deutsche Sprache ändert sich vorerst gar nichts. Google hat zwar angekündigt, Übersetzungen von Wörtern für weitere Sprachen geschlechtsneutral zu machen. Einen Zeitrahmen nannte der Konzern allerdings nicht.


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