Magermodels werben für weibliche Kurven
Der spanische Modekonzern Zara wirbt mit zwei Magermodels und dem Slogan «Liebe Deine Kurven» für Jeans. Die irische Radiomoderatorin Muireann O’Connell postete das Werbeplakat auf Twitter mit dem Kommentar: «Du hast mich verarscht, Zara». Viele teilten ihren Ärger. «Mein Handgelenk ist dicker als die Oberschenkel dieser Models», twitterte eine Userin. Es gab auch witzige Tweets. Die niederländische TV-Journalistin Kita van Slooten beispielsweise stellte das Zara-Foto mit einer Bekannten nach: «Wir haben gehört, dass Zara verzweifelt kurvige Models sucht. Können wir helfen?» Und die «Schwarze Katze» twitterte: «Die einzigen ’curves’ sind die hängenden Mundwinkel (der Models). Hätte ich auch, wenn ich nur am Salat lecken dürfte…»
Werbeagentur am Pranger
Einige warfen O’Connell vor, dünne Menschen zu beleidigen («Skinnyshamings»). Auch dünne Frauen hätten Kurven. Darauf entgegnete die Moderatorin, dass sie nicht die Models kritisiere, sondern die Werbeagentur, die zum Bild der beiden dünnen Frauen den kritisierten Slogan platzierte. Zara reagierte bisher nicht auf die Kritik.
«Aufruf zur Vergewaltigung»
In Frankreich hat das Luxuslabel Yves Saint Laurent (YSL) Plakate mit Magermodels in sexualisierten und unterwürfigen Posen abgehängt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die Werbeaufsicht «Autorité de Régulation Professionnelle de la Publicité» (ARPP) hatte über 200 Beschwerden erhalten und das Modelabel zum Handeln aufgefordert. Stéphane Martin, Direktor der ARPP, bezeichnete die Bilder als «Aufruf zur Vergewaltigung». Auf einem Werbefoto blickt man in die gespreizten Beine einer liegenden Frau, die Rollschuhe und Netzstrümpfe trägt. Ein anderes Motiv zeigt ein Magermodel in Stöckelschuhen. Sie stützt sich nach vorne gebeugt auf einem Hocker ab.
In Grossbritannien hat die Werbeaufsicht Advertising Standards Authority (ASA) bereits vor zwei Jahren ein Werbemotiv von Yves Saint Laurent gerügt, weil das Model «ungesund untergewichtig» sei.
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keine