Fussballerinnen werfen Fifa Diskriminierung vor
Der Fussball-Weltverband (Fifa) will mit der Frauenfussball-Weltmeisterschaft in Kanada eine Weltmeisterschaft für A-Nationalmannschaften erstmals auf Kunstrasen austragen. Die Männer hingegen dürfen auch bei den beiden kommenden Weltmeisterschaften auf natürlichem Rasen spielen. Die Fifa verwende Frauen als «Versuchskaninchen», heisst es in einem Brief an die Fifa und den kanadischen Fussball-Verband CSA. Absender ist eine renommierte US-Anwaltskanzlei, beauftragt von rund 40 Nationalspielerinnen aus zahlreichen Ländern, darunter den Weltfussballerinnen Nadine Angerer (Deutschland) und Abby Wambach (USA).
Verstoss gegen Diskriminierungsverbot
Die weltweit besten Fussballerinnen müssten auch auf dem besten Rasen spielen dürfen, heisst es in dem Schreiben. Es sei diskriminierend, wenn Frauen bei einer Weltmeisterschaft auf«zweitklassigem» Kunstrasen spielen müssen, Männer aber auf absehbare Zeit nicht. Dies degradiere den Frauenfussball insgesamt. Damit verletze die Fifa europäische und kanadische Rechtsnormen wie das Diskriminierungsverbot in der kanadischen Verfassung. Sollte die Fifa nicht dialogbereit sein, «werden wir mit guten Erfolgsaussichten den Rechtsweg beschreiten».
Druck auf Fifa erhöht
Mit dem Engagement einer renommierten Anwaltskanzlei erhöhen die Fussballerinnen den Druck. Zuvor hatten die Spielerinnen erfolglos versucht, mit einer Petition die Fifa zum Einlenken zu bewegen. Darin verwiesen sie auf Statistiken, die eine höhere Verletzungsgefahr auf Kunstrasen belegen. Gelenke und Muskeln würden stärker beansprucht.
Kein WM-Boykott
Die Nationalspielerinnen wollen die WM nicht boykottieren. Doch sie wollen mit allen Mitteln dafür kämpfen, wie die Männer auf Naturrasen spielen zu dürfen. Laut Fifa-Präsident Joseph Blatter hat sich die Qualität des Kunstrasens stark verbessert. Er sei die Zukunft des Fussballs und nur eine Sache der Gewöhnung.
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keine