Kamala Harris versetzt Donald Trump in Angst und Schrecken, schreibt der «New York Times»-Kolumnist Charles M. Blow. © bbc

Die Angst des Patriarchen vor der selbstbewussten Frau

fs /  Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ist für Donald Trump eine Herausforderung, weil sie eine Frau ist.

bbm. Frauenfeindlichkeit hat den Aufstieg und die politische Bewegung von Donald Trump geprägt. Nun verunsichert ihn Kamala Harris mit ihrer Selbstsicherheit und ihrem Optimismus, schreibt «New York Times»-Kolumnist Charles M. Blow. Im Folgenden dokumentieren wir eine Zusammenfassung seines Kommentars mit dem Titel «Eine weitere ‘böse’ Frau versetzt Trump in Angst und Schrecken».

Trump hat eine Schwäche für autoritäres Gehabe. Männliche Autokraten lobt er als «stark», «klug» und «versiert». Den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un bezeichnete er als «ehrenhaft». Hingegen verachtet er Frauen, die seine Macht in Frage stellen. Harris bezeichnete er schon als «inkompetent», «böse» und «nicht klug». Hinter verschlossenen Türen soll er sie auch schon «Luder» genannt haben. 

Frau gefährdet sicher geglaubten Sieg
Trump scheint bisher nicht akzeptieren zu können, dass eine selbstbewusste und optimistische Frau einen Sieg bedroht, den er für sicher hielt. Er attackiert Harris mit denselben Beschimpfungen, die er schon früher gegen weibliche Konkurrentinnen und Kritikerinnen einsetzte. 2016 war er mit den sexistischen Beleidigungen von Hillary Clinton noch erfolgreich. Seither haben diese sich abgenutzt. Nun lassen sie Trump eher jämmerlich als stark erscheinen.

Frauen sind «Betrügerinnen»
Im Interview mit Elon Musk auf X bezeichnete Trump die Ablösung von US-Präsident Joe Biden durch Vizepräsidentin Kamala Harris an der Spitze der Demokraten als «Betrug». Auch Hillary Clinton hatte er vor acht Jahren wiederholt vorgeworfen, Bernie Sanders die Nominierung der Demokraten gestohlen zu haben. Frauen scheinen in seinen Augen nur durch Betrug Spitzenkandidatinnen ihrer Partei und damit seine Konkurrentinnen werden zu können.

Die Angst vor der Frau
Trump setzte sich bisher mit Harris inhaltlich kaum auseinander. Er bleibt meist bei persönlichen, oft oberflächlichen Angriffen, die Harris verunglimpfen sollen. Das ist ein Zeichen für seine Unsicherheit und die Zerbrechlichkeit seines maskulinen Gehabes. Die Beleidigungen offenbaren auch seine Angst: Eine farbige Frau, die im weiss-männlich dominierten Patriarchat doppelt benachteiligt ist, bedroht die Position eines Mannes, der zur Symbolfigur für dieses Patriarchat geworden ist.

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