Kontroverse um Kopftuch-Verbot für Mädchen
«Terre des Femmes» Deutschland fordert ein gesetzliches Kopftuch-Verbot für Kinder im öffentlichen Raum, vor allem in Betreuungs- und Ausbildungsinstitutionen. Kritikerinnen aus den eigenen Reihen warfen der Frauenrechtsorganisation Rassismus vor.
Rassismus-Vorwurf
In einem offenen Brief hat «Terre des Femmes» nun erwidert, Frauenrechte dürfe man nicht relativieren. Der Vorwurf, ein Kopftuch-Verbot für Kinder schüre Rassismus, sei eine «nicht belegte und nicht kausal belegbare Behauptung». Damit förderten die Kritikerinnen eine islamistische Agenda und nicht die Universalität der Menschenrechte. Der politische Islam sorge dafür, «dass bereits immer jüngere Mädchen heute schon ’bedeckt’ sind – und dass diese selbst sowie noch unverschleierte muslimische Mädchen immer weniger die Möglichkeit haben, sich dem Druck aus der ’Community’ zu entziehen».
Eigener Rassismus
Die Kritikerinnen eines Kopftuch-Verbotes für Kinder versuchten mit dem Rassismus-Vorwurf insbesondere muslimisch sozialisierte Mitfrauen von «Terre des Femmes» mundtot zu machen. «Weil diese es sich nicht nehmen lassen, sich engagiert für universale Frauenrechte einzusetzen und mit belegbaren Argumenten gegen islamistische Einflüsse auf Staat, Politik und Gesellschaft aufzuklären.» Der pauschale Rassismus-Vorwurf sei eine «verbrämte Form, den eigenen paternalistisch motivierten Rassismus» zu kaschieren.
Gegen Relativierung der Frauenrechte
«Terre des Femmes» setze sich gegen jegliche Relativierung der Menschenrechte «aller Mädchen und Frauen» ein, heisst es weiter im offenen Brief. Die Frauenrechtsorganisation habe stets «den Finger in die Wunde gelegt» und werde dies auch weiter tun: «Überall dort, wo die fundamentalen Rechte von Mädchen und Frauen verletzt werden, Einspruch einlegen, Emanzipation fördern und für das Recht aller Mädchen und Frauen auf Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit kämpfen.»
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine