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Das Verbot der Burka (rechts) im öffentlichen Raum ist umstritten. © EB

Kontroverse um Burka-Verbot

/  Immer mehr Staaten verbieten die Burka im öffentlichen Raum. Umstritten ist, ob ein Verbot Frauenrechte beschneidet oder schützt.

In der Schweiz hat das Parlament in erster Lesung einem Burka-Verbot für den öffentlichen Raum zugestimmt. Bulgarien hat kürzlich ein landesweites Verbot abschliessend beschlossen. Der Tschad hat letztes Jahr als erstes afrikanisches Land das Tragen von Burka und Nikab untersagt.
In Frankreich und Belgien ist seit längerem ein Burka-Verbot in Kraft. In Deutschland schlagen die CDU/CSU-Innenminister der Bundesländer ein Verbot in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens vor. Überall sorgt die Burka für Kontroversen.

Frauen sollen selber entscheiden
Die Gegnerinnen und Gegner eines Verbotes argumentieren, es grenze Musliminnen aus, sei ein Integrationshindernis, spalte die Gesellschaft und fördere die Radikalisierung. Ein Verbot sei antiliberal, weil es Frauen bevormunde, die sich freiwillig für die Burka entscheiden. Ein Verbot betreffe nur wenige Frauen und sei deshalb unnötig.

Frauen sollen alle Rechte verlieren
Die Befürworterinnen eines Verbotes argumentieren, dass die Frage der Freiwilligkeit den Blick verstelle auf eine viel grössere Gefahr für die Frauenrechte. Der fundamentalistische Islam wolle den Rechtsstaat mit religiösen Normen Schritt für Schritt aushöhlen, um ein konservatives Gesellschaftsmodell zu etablieren, das auf der Entrechtung der Frauen basiere. Symbole dafür seien die Burka oder die Weigerung, Frauen die Hand zu geben oder Töchtern die Teilnahme im Schwimmunterricht oder an Klassenfahrten zu erlauben. Der fundamentalistische Islam gefährde längerfristig alle Rechte der Frauen.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

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