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In einer Videobotschaft gratulierte Barack Obama Hillary Clinton zum Sieg bei den Vorwahlen. © youtube

«Eine Frau als Präsidentin ist ein starkes Zeichen»

fs /  Eine Bernie Sanders-Anhängerin empfiehlt, Hillary Clinton zu wählen. Unabhängig von der Person gehe es jetzt darum, ein starkes Zeichen für die Gleichstellung zu setzen.

In den USA wird nach über 200 Jahren Demokratie und 57 Präsidentschaftswahlen erstmals eine Frau für das höchste politische Amt nominiert. Für Frauen sei dies ein historisches Ereignis, unabhängig davon, was man über Clinton, Politik, Gleichstellung und Feminismus denke, schrieb Sally Kohn, Publizistin, CNN-Kommentatorin und erklärte Bernie-Sanders-Anhängerin, in einer «Washington Post»-Kolumne.

«Jetzt haben wir die Möglichkeit»
Eine Frau repräsentiere die Hälfte der Bevölkerung, die bisher noch nie an der Spitze der US-Regierung vertreten war. «Als Frau weiss ich, dass dies etwas sehr Bedeutendes ist.» Mit der Wahl von Clinton könne man ein starkes Zeichen für die Gleichstellung von Frauen in allen Bereichen setzen. Die angeblich beste Demokratie der Welt habe es bisher nicht geschafft, was Länder wie Liberia, Bangladesch, Chile, Grossbritannien und Deutschland erreicht haben: Eine Frau an der Regierungsspitze. «Jetzt haben wir die Möglichkeit.»

Signal auch an Männer und Jungen
Emma Gray, Chefredaktorin der «HuffPost Women», schrieb, man müsse Hillary Clinton nicht lieben und ihre Ansichten nicht alle teilen, um sie zu wählen. Sie sei nicht die perfekte Präsidentschaftskandidatin. Das habe sie auch nie sein können, da sie auf ihrem langen Weg an die Spitze das Machtspiel habe mitspielen müssen. Doch das ändere nichts daran, dass eine Frau an der Regierungsspitze «wirklich, wirklich wichtig ist». In den USA habe noch nie eine Frau eine Rede zur Nation gehalten, noch nie einen Richter am Obersten Gerichtshof ernannt, noch nie in einer Krise als Oberbefehlshaberin zur Nation gesprochen und noch nie das Veto gegen ein Abtreibungsgesetz einlegen können. Eine Präsidentin könne für Frauen und Mädchen ein Vorbild sein. Und für Männer und Jungen könne eine Präsidentin ein Signal sein, dass Frauen tatsächlich gleichberechtigt sind.

«Historischer Moment»
Mit Hillary Clinton wird erstmals eine Frau für das Präsidentenamt in den USA nominiert. Sie selbst spricht von einem «historischen Moment». 2008 sei sie noch gescheitert. Aber jetzt sei die unsichtbare «gläserne Decke», an welche Frauen bei ihrem Aufstieg immer noch oft stossen, fast zersprungen. Doch viele US-Amerikanerinnen äussern sich skeptisch zu ihrer Person: Sie sei Teil des Establishments, verstehe die jungen Frauen nicht, sei zu wenig links, arrogant und rücksichtslos, hiess es unter anderem. Bernie-Sanders-Wählerinnen sagen, lieber zu Hause bleiben zu wollen, als Clinton zu wählen.


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