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Die Frauenmehrheit in der Schweizer Regierung war eine kurze Episode. © Schweizerische Bundeskanzlei

Frauenmehrheit in Regierung bleibt Intermezzo

fs /  In der Schweizer Regierung bleiben Männer in der Mehrheit. Eine Frauenmehrheit gab es in über 175 Jahren nur ein Jahr lang.

Mit Beat Jans (SP) ersetzt ein Mann den zurückgetretenen Innenminister Alain Berset (SP) im Bundesrat. In der Schweizer Regierung waren bisher über 110 Männer und nur 10 Frauen. Die Männermehrheit ist die Regel, die Frauenmehrheit die Ausnahme. Auch deshalb spielte eine mögliche Frauenmehrheit in den medialen Spekulationen über die Nachfolge von Alain Berset kaum eine Rolle. SP-Nationalrätin Tamara Funiciello, die als eine der wenigen offen für eine Frauenmehrheit eintrat, wurde medial als Nervensäge dargestellt. 

Frauenmehrheit = «Zicken-Krieg»
Die Schweizer Regierung war bis 1984 rein männlich. Erst vor vierzig Jahren wurde erstmals eine Frau in das siebenköpfige Gremium gewählt. Zehn waren es seither insgesamt. 
Eine Frauenmehrheit gab es 2010 zum ersten und bisher einzigen Mal. Damals titelte der «Blick»: «Vier Frauen im Bundesrat. Leuthard eröffnet am ersten Tag den Zicken-Krieg!». Nach etwas mehr als einem Jahr waren die Männer wieder in der Mehrheit. Bei noch so grossen Meinungsverschiedenheiten ist im «Blick» trotzdem nie von einem «Hahnenkampf» die Rede. 

Frauenmehrheit nur in 13 Ländern
Nachholbedarf hat nicht nur die Schweiz: Weltweit gab es Anfang dieses Jahres nach Angaben von «UN Women» nur in 13 Ländern Frauenmehrheiten oder Parität in den nationalen Regierungen: Albanien, Andorra, Belgien, Chile, Deutschland, Finnland, Kolumbien, Liechtenstein, Moçambique, Nicaragua, Niederlande, Norwegen und Spanien. In Deutschland ist die Parität seit dem Rücktritt von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht Geschichte. Die Schweiz liegt mit einem Frauenanteil in der Regierung von 43 Prozent auf Rang 22 dieser Rangliste, gemeinsam mit den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.

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