«Ich darf nicht zu leidenschaftlich sein»
Frauen würden anders beurteilt als Männer, sagte Clinton im Kurzinterview für den Blog «Humans of New York». Sie mache niemandem einen Vorwurf. «Es ist einfach eine Tatsache».
Keine Vorbilder
Es sei beispielsweise akzeptiert, dass Männer an politischen Veranstaltungen leidenschaftlich und laut werden. Sie würde beides ebenfalls gerne sein, habe aber gelernt, dass dies beim Publikum nicht gut ankomme. Sie gelte dann schnell als «zu laut, zu schrill, zu ’dieses oder jenes’». Für Frauen, die als Präsidentin oder für den US-Senat kandidieren, gebe es fast nur männliche Vorbilder. «Doch was für Männer funktioniert, funktioniert nicht für Frauen.»
Emotionen kontrollieren
In einem früheren Kurzinterview für «Humans of New York» sagte Clinton, Es sei schwierig, ruhig zu bleiben und trotzdem nicht distanziert zu wirken. «Ich weiss, dass ich als distanziert, kühl und emotionslos gelte. Aber ich habe schon als junge Frau lernen müssen, meine Emotionen zu kontrollieren.» Das sei ein langer und harter Weg gewesen.
Pöbelnde Mitstudenten
Clinton schildert eine Situation an der Universität, wo Frauen damals in der Minderheit waren. Im Prüfungsraum seien sie und eine Mitstudentin von Mitstudenten angepöbelt worden: «Ihr solltet nicht da sein. Ihr könnt viel anderes tun.» Einer habe sogar gesagt: «Wenn Du mir den Platz wegnimmst, muss ich nach Vietnam und werde getötet.» Sie habe alles heruntergeschluckt, weil sie konzentriert bleiben und die Prüfung nicht habe vermasseln wollen.
Wenn Trump eine Frau wäre
Das Hauptproblem von Clinton sei, dass sie eine Frau ist, schrieb die Journalistin Hadley Freeman nach dem ersten TV-Duell im «Guardian». Es sei immer noch möglich, dass Trump die Wahl gewinne, obwohl er laut und pöbelhaft auftrete, wenig Sachkenntnis und keine politische Erfahrung habe. Aber es sei unvorstellbar, dass eine Frau mit diesen Eigenschaften Wahlchancen hätte.
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keine