Neue Aussenministerin soll Trump Paroli bieten
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat Anfang dieses Jahres seine Regierung umgebildet. Dem Kabinett gehören wie bisher 15 Frauen und 15 Männer an.
Wichtige Rolle für neue Aussenministerin
Anlass für die Regierungsumbildung war die Amtsübernahme von Donald Trump in den USA, berichtet die «Neue Zürcher Zeitung». Die linksliberale kanadische Regierung habe politisch viele Differenzen mit dem neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Doch Kanada sei handelspolitisch auf ein gutes Verhältnis mit den Vereinigten Staaten angewiesen. Rund drei Viertel seines Aussenhandels tätige Kanada mit den USA. Die kanadische Regierung müsse deshalb ein konstruktives Verhältnis zur neuen amerikanischen Regierung aufbauen und gleichzeitig die eigenen Interessen wahren. Dies traue Justin Trudeau offenbar eher der neuen Aussenministerin Chrystia Freeland zu als ihrem «blassen» Vorgänger Stéphane Dion.
Mit Ceta profiliert
Freeland war bisher Handelsministerin. Sie gilt als standfest und kompetent. International hat sie sich bei den Verhandlungen mit der EU über das Freihandelsabkommen Ceta profiliert. Freeland war vor ihrer politischen Karriere Journalistin. Sie hat mütterlicherseits ukrainische Wurzeln und spricht auch ukrainisch und russisch.
Frauen leiten wichtige Ministerien
Neben dem Aussenministerium haben Frauen in der neuen kanadischen Regierung weitere wichtige Ämter inne. Sie leiten unter anderen die Ministerien für Arbeit, Justiz, Öffentliche Dienste, Wissenschaft, Demokratische Institutionen, Staatseinnahmen, Umwelt sowie Gesundheit. Neue Frauenministerin ist Maryam Monsef.
Seltene Frauenmehrheit
Eine Geschlechter-Parität oder Frauenmehrheit in der Regierung ist weltweit immer noch selten. Es gibt oder gab sie beispielsweise in Schweden, Finnland, Norwegen, Frankreich, Italien, Spanien und für kurze Zeit in der Schweiz.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine