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Antifeministin Birgit Kelle (rechts) poltert in Diskussionen gerne gegen Frauenrechte. © WDR

Das erwidert man Antifeministen

fs /  Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte werden von Rechtspopulisten attackiert. Eine neue Broschüre informiert über Handlungsstrategien.

Staatliche Gleichstellungsarbeit ist Konservativen schon lange ein Dorn im Auge. Sie kürzen Stellenprozente oder streichen Stellen gleich ganz. In Deutschland attackieren nun Rechtspopulisten grundsätzlich die Gleichstellungspolitik. Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) hat kürzlich eine Borschüre veröffentlicht, die über die Strategien der Antifeministen und über Handlungsoptionen für Gleichstellungsbeauftragte und für Personen aus Politik und Gesellschaft informiert.

Attacken auf Gleichstellungsarbeit
Die AfD stellt in vielen Kommunalparlamenten, Kreistagen, Landtagen und im Bundestag die Gleichstellung und damit einen Verfassungsauftrag in Frage, sagt Brigitte Kowas, Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft. Diese Attacken auf die Gleichstellungsarbeit seien antidemokratisch, sagt Judith Rahner, Co-Autorin der Broschüre. Es sei höchste Zeit, den Demokratiefeinden Einhalt zu gebieten. Bundesfrauenministerin Franziska Giffey: «Die Gleichstellungsbeauftragten arbeiten daran, diesen Verfassungsauftrag in die Realität umzusetzen. Es darf nicht sein, dass sie in ihrer Arbeit diskreditiert werden oder die Finanzierung von Gleichstellungsprojekten in Frage gestellt wird.»

Konkrete Tipps
Die Broschüre informiert grundsätzlich über den Antifeminismus. Und sie enthält viele Handlungsempfehlungen für den Umgang mit antifeministischen Haltungen und Angriffen in der Gleichstellungsarbeit, der Politik, an Podiumsdiskussionen und in den sozialen Medien. Einige Beispiele:

  • Bei Anträgen und Fragen der AfD mit dem Gleichstellungsauftrag in der Verfassung argumentieren.
  • Trotz Anfeindungen in der Kommunikation freundlich und sachlich bleiben.
  • Ziele und Erfolge der Gleichstellungsarbeit öffentlich machen. Attacken öffentlich machen.
  • Vernetzen mit Frauen in der Politik und mit lokalen Initiativen und Akteurinnen.
  • Gespräch mit Sympathisanten rechtspopulistischer Parteien suchen: Zuhören, widersprechen und für die eigenen Inhalte argumentieren.
  • In Diskussionen Strategien der Antifeministen benennen und damit entlarven. Eigene Themen und Inhalte setzen. Wenn möglich Humor als Stilmittel einsetzen.

Die Broschüre «Antifeminismus als Demokratiegefährdung?! Gleichstellung in Zeiten von Rechtspopulismus» hat die Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen erarbeitet. Das Bundesfrauenministerium hat sie finanziell unterstützt.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

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