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Siegerinnen aus Freiburg: Snezana Sever, Regina Gensler und Frauenbeauftragte Simone Thomas (v.l.). © BAG

Diese Städte fördern die Gleichstellung

fs /  In Deutschland sind Kommunen, die eine vorbildliche Gleichstellungsarbeit machen, erstmals dafür gewürdigt worden.

Die Stadt Freiburg belegt auf der Rangliste des «Gender Award – Kommune mit Zukunft» den ersten Platz. Dahinter folgen Köln, Herten, Osnabrück und der Landkreis Herten.

Vergeben hat die undotierte Auszeichnung die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros. Bundesweit 15 Kommunen hatten sich beworben. Eine Jury aus Politik, Wissenschaft, Verwaltung sowie Verbänden erstellte die Rangliste. Kriterien waren Massnahmen und Aktivitäten, die der Gleichstellung vor Ort dienen und dauerhaft sind.

1. Platz: Freiburg im Breisgau
Die Jury begründete die Wahl von Freiburg damit, dass die Gleichstellung in Freiburg als Politikfeld fest verankert ist. Freiburg habe in den letzten 30 Jahren bundesweit einmalige Strukturen aufgebaut. So gebe es die Stabsstellen für Gleichberechtigung, Gender Mainstreaming und die Kontaktstelle «Frau und Beruf», die alle direkt dem Oberbürgermeister zugeordnet sind. Ein vorbildhaftes Personalentwicklungskonzept fördere Frauen in der Verwaltung und unterstütze Alleinerziehende. Im Haushalt (Budget) zeige Freiburg die Verteilung der Ausgaben auf Frauen und Männer auf.

2. Platz: Köln
Die Stadt Köln würdigt die Jury unter anderem dafür, dass sie den Frauenanteil in Führungspositionen der Verwaltung mit gezielten Massnahmen steigern konnte. Köln fördere zudem die aktive Vaterschaft. Männer würden gezielt für Familienaufgaben motiviert und es würden männliche Vorbilder für die aktive Vaterschaft vorgestellt. Zudem verbiete Köln im öffentlichen Raum Werbung für Bordelle und Erotikmessen.

3. Platz: Herten
In Herten gibt es seit 2002 ein Frauenparlament. Es tritt einmal im Jahr zusammen, um gleichstellungsspezifische Themen zu diskutieren und Empfehlungen zuhanden des Bürgermeisters zu beschliessen. Statistische Daten erhebt die Kleinstadt geschlechtsspezifisch, um die Auswirkung von Massnahmen auf Frauen und Männer zu erkennen. Alleinerziehende Angestellte der Verwaltung unterstützt Herten mit verschiedenen Massnahmen. Laut der Jury hat es die Kleinstadt «trotz vergleichsweise schwieriger finanzieller und personeller Rahmenbedingungen» geschafft, mit ihrem gleichstellungspolitischen Engagement die Attraktivität der Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger zu steigern.

Preisverleihung alle zwei Jahre
Mit dem «Gender Award – Kommune mit Zukunft» wollen die Initiantinnen das besondere Engagement für Gleichstellungsarbeit vor Ort würdigen und erfolgreiche Gleichstellungspolitik bekannt machen. Die Auszeichnung soll in Zukunft alle zwei Jahre verliehen werden. Das Bundesfrauenministerium unterstützt den «Gender Award» finanziell. «Mit dem Gender Award würdigen wir vorbildliche Gleichstellungsarbeit auf kommunaler Ebene und hoffen, dass die guten Beispiele der prämierten Kommunen Schule machen», sagte Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD).


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