Fil1

Der Entscheid für die gleichgeschlechtliche Ehe löste vor dem Parlament Applaus aus. © Lehtikuwa

Finnland erlaubt gleichgeschlechtliche Ehen

fs /  Gleichgeschlechtliche Paare sollen ab 2017 heiraten können. Das finnische Parlament hat einer Bürgerinitiative knapp zugestimmt.

Mit 105 zu 92 Stimmen haben die Abgeordneten entschieden, das Gesetz über die Ehe geschlechtsneutral zu formulieren und damit die gleichgeschlechtliche Ehe der heterosexuellen gleichzustellen. Bisher konnten gleichgeschlechtliche Paare in Finnland ihre Partnerschaft registrieren lassen. Neu werden sie nun auch Kinder adoptieren und den gleichen Nachnamen tragen können. Nach der Parlamentswahl im kommenden April soll die Gesetzesreform verabschiedet werden. Es gilt laut finnischen Medien als sicher, dass sie angenommen wird.

Auch Konservative dafür
Die Initianten hatten für ihr Begehren landesweit mehr als 160’000 Unterschriften gesammelt. Das sind drei Mal mehr als nötig, um eine Entscheidung im Parlament zu erreichen. Die meisten Abgeordneten der Regierungskoalition aus Sozialdemokraten und Konservativen stimmten der Gesetzesänderung zu. Die Grünen waren einstimmig dafür. Die rechtspopulistischen «Wahren Finnen» lehnten den Vorschlag ab. Spätestens 2017 soll das geänderte Gesetz in Kraft treten.

Zwölftes Land in der EU
In der EU ist Finnland das zwölfte Land, das gleichgeschlechtliche Ehen legalisiert. Bereits heiraten können gleichgeschlechtliche Paare in Belgien, Dänemark, Frankreich, Grossbritannien, Island, Luxemburg (ab 2015), den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Schweden und Spanien. Ausserhalb der EU ist die gleichgeschlechtliche Ehe legal in Argentinien, Brasilien, Kanada, Neuseeland, Südafrika und Uruguay.

In den USA können gleichgeschlechtliche Paare in einzelnen Bundesstaaten heiraten. Das Höchstgericht hat bisher kein Grundsatzurteil zur gleichgeschlechtlichen Ehe gefällt. Im Herbst hat es lediglich entschieden, dass explizite Verbote in mehreren Bundesstaaten rechtswidrig sind.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

keine

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

IBAN: CH 0309000000604575581