Frauenrechtsaktivistinnen droht Todesstrafe
Saudiarabien liess Ende Mai renommierte Frauenrechtsaktivistinnen verhaften, die jahrzehntelang gegen das Auto-Fahrverbot für Frauen gekämpft hatten. In Medien warf man ihnen vor, sie seien «Verräterinnen», die mit «fremden Mächten» kollaborieren, um die Stabilität des Landes zu gefährden. Dafür droht die Todesstrafe. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation «Amnesty International» sind mittlerweile einige der Betroffenen wieder auf freiem Fuss. Die anderen seien weiterhin in Haft, ohne Kontakt zu ihren Familien und Anwälten. Eine Anklage gebe es bisher nicht.
Warnung an Frauenrechtsaktivistinnen
Es sei nur ein scheinbarer Widerspruch, dass die Frauenrechtsaktivistinnen kurz nach der angekündigten Aufhebung des Fahrverbotes verhaftet wurden, schreibt die «Neue Zürcher Zeitung». Die Verhaftungen seien eine Warnung an alle Frauenrechtsaktivistinnen. Sie sollen sich nicht ermutigt fühlen, für weitere Rechte zu kämpfen. Das autoritäre saudische Regime gewähre Rechte, wenn es ihm passt, und nicht auf Druck von Untertaninnen und Untertanen. Dabei gehe es dem Regime letztlich immer um den Erhalt der eigenen Macht. Frauenrechte seien ein Spielball der Machtpolitik.
Appell an EU und USA
«Amnesty International» appelliert an die Verbündeten Saudiarabiens, namentlich an die USA und die EU, Druck auszuüben. Sie müssten vom saudischen Regime verlangen, die inhaftierten Frauenrechtsaktivistinnen sofort und bedingungslos frei zu lassen.
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keine