Morddrohungen gegen Kritikerin sexistischer Videospiele
Anita Sarkeesian zeigt in ihrer mehrteiligen Dokumentarserie «Tropes vs Women in Video Games», dass Frauen in Computer- und Videospielen meist als Objekte dargestellt werden. Frauen seien nicht viel mehr als «minimal interaktive Sex-Objekte, die benutzt und ausgenutzt werden», sagt Sarkeesian. Sie belegt dies mit populären Videospielen.
Hasskampagne
Mit der Veröffentlichung der Dokumentarserie loderte eine Online-Hasskampagne wieder auf, die bereits ganz zu Beginn des Projektes ausgebrochen war. Vor zwei Jahren hatte Anita Sarkeesian für die geplante Dokumentarserie Startkapital auf der Crowdfunding-Plattform «Kickstarter» gesammelt. Sie wurde deshalb wochenlang auf übelste Weise beleidigt, beschimpft und massiv bedroht. Doch fast 7000 Personen unterstützten das Projekt und spendeten insgesamt fast 160’000 Dollar (125’000 Euro, 150’000 Franken). Viele dieser Spenden gingen ein, nachdem US-Medien die Online-Hasskampagne aufgegriffen hatten.
Mord- und Vergewaltigungsdrohungen
Jetzt sind die Drohungen noch massiver. So kündigte ein Twitter-Nutzer beispielsweise an, sie zu vergewaltigen und ihre Eltern und ihren Sohn zu ermorden. Der Täter gab an, dass er ihre Wohnadresse und diejenige ihrer Eltern kennt. Anita Sarkeesian schaltete die Polizei ein und tauchte unter. Diese Bedrohung von Frauen im Internet müsse aufhören, twitterte sie.
Solidarität
Namhafte Spiel-Entwickler haben sich mittlerweile mit Anita Sarkeesian solidarisiert. Ihre Dokumentarserie sei ein «Pflichtvideo für jeden, der Games entwickelt oder sich dafür interessiert», schreibt etwa Neil Druckmann (The Last of Us, Uncharted 4). Tim Schafer (Monkey Island, Brütal Legend, Broken Age): «Ich denke, jeder, der Videospiele entwickelt, sollte diese Serie von Anfang bis zum Ende sehen.» Auch die beiden renommierten Game-Designer werden nun beschimpft und bedroht.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine