Interpol wird erstmals von einer Frau geleitet

fs /  Mit der Französin Mireille Ballestrazzi steht erstmals eine Frau an der Spitze der internationalen Polizeiorganisation Interpol.

Die Interpol-Generalversammlung hat Ende 2012 die Französin Mireille Ballestrazzi zur Präsidentin der weltweit grössten Polizeiorganisation gewählt. Zurzeit gehören ihr 190 Länder an. Ballestrazzi wird Chefin von 690 Mitarbeitenden aus 98 Ländern. Die 58-jährige war zuletzt bei Interpol Vizeleiterin des Exekutivkomitees für Europa.
Ihre Wahl sei ein «bedeutender Moment für alle Frauen», sagte Mireille Ballestrazzi der französischen Nachrichtenagentur AFP. In ihrem Beruf seien Frauen immer noch stark untervertreten. So seien in ihrer Heimat Frankreich derzeit nur 27 Prozent aller Kommissare der Kriminalpolizei weiblich.
In Frankreich dürfen Frauen erst seit 1974 Kommissarinnen werden. Ballestrazzi gehörte zu den zwei ersten Frauen, die Kommissarinnen der französischen Kriminalpolizei wurden. Sie machte rasch Karriere und leitete wenige Jahre später eine prestigeträchtige Sonderkommission zur Bekämpfung von Kunstraub. In dieser Funktion sammelte sie erste internationale Erfahrungen. In den 90er Jahren leitete sie die Kriminalpolizei auf der Mittelmeerinsel Korsika, die damals Schauplatz von Terror-Anschlägen war. Anschliessend war Mireille Ballestrazzi Chefin einer französischen Spezialeinheit zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität. 2010 wurde sie Vize-Chefin der französischen Kriminalpolizei. Diesen Posten will sie behalten. Das ist möglich, weil das Tagesgeschäft von Interpol deren Generaldirektor führt. Zurzeit ist dies der US-Amerikaner Ronald K. Noble.


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