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Ariana Grande bezeichnet sich in den sozialen Medien als «dangerous woman». © AG

«Das Attentat war ein Angriff auf junge Frauen»

fs /  In den Songs von Ariana Grande ist die Unabhängigkeit von Frauen ein Hauptthema. Diese haben Islamisten wie der Attentäter von Manchester im Visier.

Ariana Grande ist für Mädchen ein Super-Star. In ihren Songtexten propagiert die 23-jährige US-Amerikanerin die Unabhängigkeit und Freiheit von Frauen, insbesondere ihre sexuelle Freiheit. Die erste Zeile ihres grössten Hits «Dangerous Woman» heisst: «Ich brauche keine Erlaubnis. Ich entscheide, um meine Grenzen zu testen.»

Gleichberechtigung im Visier
Es sei kein Zufall, dass Islamisten für das Attentat in Manchester ihr Konzert ausgewählt haben, heisst es in einem Kommentar der «Daily Mail». Grande sei ein Symbol für alles, was Islamisten hassen: Gleichberechtigung, Freiheit und Musik. Für den «Sydney Morning Harald» ist es inakzeptabel, junge Frauen wie Ariana Grande und ihre Fans anzugreifen, weil sie «dangerous Women» seien. Die Kommentatorin fordert, klar zu sagen, dass die Opfer mehrheitlich junge Frauen waren. Nur so werde deutlich, dass der Attentäter die Gleichberechtigung von Frauen ins Visier nahm. Diese sei einer der wichtigsten westlichen Werte.

«Wir müssen darüber reden»
Das US-Magazin «Bust» titelte: «Das Manchester-Attentat auf ein Konzert von Ariana Grande zielte auf junge Frauen – und wir müssen darüber reden.» Das Attentat sei die Fortsetzung einer langen Reihe von Anschlägen, die sich gezielt gegen Mädchen und Frauen richten. In Montreal erschoss 1989 ein 25-Jähriger an einer Hochschule 14 Frauen und brüllte dabei, er hasse Feministinnen. In Nigeria sorgte vor drei Jahren die Entführung von über 200 Schülerinnen durch die islamistische Terrororganisation «Boko Haram» für Aufsehen. Hingegen schaffen es die anhaltenden Taliban-Attacken auf Schülerinnen in Pakistan und Afghanistan kaum mehr in die internationalen Medien.

«Gefährliche Frau»
Ariana Grande ist keine der austauschbaren jungen Sängerinnen und Sänger. Im Gegenteil: Ihr neustes Album und ihre Tournee heissen «Dangerous Woman». Kein Zufall: Ursprünglich sollte das Album «Moonlight» heissen. Kurz vor der Veröffentlichung informierte Grande in den sozialen Medien über den Namenswechsel. Sie berief sich auf ein Zitat der ägyptischen Autorin und Frauenrechtsaktivistin Nawal El Saadawi aus deren Buch «Woman at Point Zero» (Ich spucke auf euch. Bericht einer Frau am Punkt Null): «You are a savage and dangerous woman» (Du bist eine wilde und gefährliche Frau). El Saadawi hat ihr Leben lang gegen die Diskriminierung von Frauen in Ägypten und gegen den islamischen Fundamentalismus gekämpft und war deshalb auch im Gefängnis. Grande sagte gegenüber dem Billboard-Magazin, einer US-Fachzeitschrift für Musik und Unterhaltung: «Für mich ist eine gefährliche Frau eine Frau, die keine Angst hat, Stellung zu beziehen, sich selber und ehrlich zu sein.» Grande bekennt sich öffentlich dazu, Feministin zu sein. Die US-Frauenrechtsaktivistin Gloria Steinem bezeichnet sie als ihr Vorbild.


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