USA: Kalifornien erleichtert Zugang zur Abtreibung
Frauen, die in einer abgelegenen Gegend Kaliforniens wohnen, sind manchmal Stunden von einer Klinik entfernt, wo die Absaugmethode praktiziert wird. Neu dürfen deshalb auch Krankenschwestern, Hebammen und Arzthelferinnen mit einschlägiger Qualifikation diese Methode innerhalb der ersten zwölf Wochen anwenden. Die Anwesenheit einer Ärztin oder eines Arztes ist nicht mehr erforderlich. Zudem lockert Kalifornien die Gebäudestandards von Kliniken, in denen solche Abtreibungen vorgenommen werden. Ein entsprechendes Gesetz hat das Parlament beschlossen. Gouverneur Jerry Brown hat es unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt, berichtet die «New York Times».
Frauenorganisationen sprechen vom grössten Fortschritt seit der Zulassung der Abtreibungspille vor über zehn Jahren. Diese darf in mehreren Bundesstaaten, darunter Kalifornien, von nicht ärztlichen Fachleuten abgegeben werden. Die Gegner des neuen Gesetzes in Kalifornien sagen, es verharmlose Schwangerschaftsabbrüche und gefährde die Gesundheit von Frauen. Ein wissenschaftlich begleiteter Pilotversuch in Kalifornien hat jedoch gezeigt, dass nicht-ärztliches Fachpersonal die Absaugmethode gleich sicher praktiziert wie Ärztinnen und Ärzte.
Landesweit wird Kalifornien nun Vorreiter. In den US-Bundesstaaten Oregon, Montana, Vermont und New Hampshire dürfen Krankenschwestern die Absaugmethode bereits praktizieren. Kalifornien erlaubt nun einem weiteren Kreis von nicht-ärztlichem Fachpersonal, die Absaugmethode anzuwenden. Andere Bundesstaaten hingegen erschweren unter dem Druck konservativer Abtreibungsgegner mit immer neuen Gesetzen den Zugang zu Abtreibungen.
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Keine