Bildschirmfoto20150107um19_15_02

Libby Lane ist die erste Bischöfin der anglikanischen Kirche von England. © BBC

Erste Bischöfin für Kirche von England

fs /  Das Gesetz für Frauen im Bischofsamt hat die letzte Hürde genommen. Libby Lane wurde Ende 2014 als erste Bischöfin geweiht.

Die Generalsynode der anglikanischen Kirche von England hat als letzte Instanz die Änderung des Kirchenrechtes und damit die Zulassung von Frauen ins Bischofsamt formal in Kraft gesetzt. Bischofsvakanzen gibt es derzeit in mehreren Diözesen. Ende 2014 wurde mit Libby Lane erstmals eine Frau zur Bischöfin berufen. Sie ist Bischöfin von Stockport in der nordenglischen Diözese Chester.

Zustimmung des Parlamentes

Im Sommer hatte die Generalsynode bereits mit grosser Mehrheit Ja zu Bischöfinnen gesagt. Im Herbst stimmte das britische Parlament der Änderung des Kirchenrechtes zu. Nachdem die Kirche von England vor zwei Jahrzehnten Frauen zum Priesteramt zugelassen hat, steht Frauen nun auch das Bischofsamt offen.

Jahrelange Kontroverse
Damit geht eine jahrelange Kontroverse zu Ende. Vor zwei Jahren hat die Generalsynode die Zulassung von Bischöfinnen noch knapp abgelehnt. Umstritten waren die Konzessionen an die Konservativen. Das Gesetz hält nun fest, dass die Bischöfe festlegen können, unter welchen Voraussetzungen eine Kirchgemeinde beantragen kann, dass eine Bischöfin die Verantwortung für diese Gemeinde einem männlichen Bischof übergibt. Im Konfliktfall soll ein unabhängiger Ombudsmann entscheiden.
Erzbischof befürchtet Spaltung
Der Beschluss der Generalsynode gilt nur für England und nicht für die weltweite anglikanische Kirche. Dennoch hält Erzbischof Justin Welby, Oberhaupt der Kirche von England, eine Kirchenspaltung nun für möglich, da die Kluft zwischen Befürwortern und Gegnern der Weihe von Frauen zu Bischöfinnen immer tiefer werde. In den USA, Australien, Irland, Kanada, Kuba, Indien, Neuseeland, Swasiland und Südafrika dürfen Frauen bereits Bischöfinnen werden. Auch in Wales und Schottland dürfen Frauen Bischöfinnen werden. In Ländern der Dritten Welt hingegen lassen anglikanische Kirchen Frauen nicht einmal zum Priesteramt zu.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

keine

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

IBAN: CH 0309000000604575581