Jüdinnen missachten Verbot an Klagemauer
An der Klagemauer müssen Frauen und Männer auf Geheiss der Rabbiner getrennt beten. Den Männern stehen dafür 100 Tora-Rollen zur Verfügung, den Frauen keine einzige. Männliche Unterstützer haben deshalb eine dieser Rollen, auf der die fünf Bücher Mose aufgeschrieben sind, über die Abschrankung an die Aktivistinnen der Vereinigung «Frauen an der Klagemauer» gereicht. Darauf konnten die Frauen wie die Männer für ihr Gebet aus der Tora lesen.
Polizeiaktion gegen Männer
Die männlichen Unterstützer lösten eine Polizeiaktion aus: Einer der Männer wurde verhaftet. Die Polizei ging aber auch gegen fundamentalistische Juden vor, welche die Männer angriffen und versuchten, den Frauen die Tora-Rolle wieder zu entreissen. Die «Frauen der Klagemauer» bedankten sich anschliessend bei der Polizei für diese «tief bewegende Hilfeleistung».
Langer Kampf für Gleichberechtigung
Die «Frauen der Klagemauer» setzen sich seit fast dreissig Jahren dafür ein, dass Frauen beim Gebet an der Klagemauer dieselben Rechte wie Männer erhalten. Die Diskriminierung der Frauen konnten die Fundamentalisten jahrzehntelang auch mit Hilfe der Polizei durchsetzen. Erst vor zwei Jahren hat ein Gericht entschieden, dass Frauen an der Klagemauer in religiösen Gewändern laut beten dürfen.
Die Rabbiner, welche die Aufsicht über die Klagemauer haben, verboten es jedoch den Frauen, für ihre Gebete eine Tora-Rolle zu benutzen. Letzten Herbst konnte eine Frau eine Miniatur-Tora-Rolle durch die Kontrollen in den Frauenbereich schmuggeln und damit dieses Verbot ein erstes Mal durchbrechen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine