Areg

Die vier Ministerinnen traten vor ihrer Wahl vor dem «Afghan Women’s Network» auf. © awn

Frauen-Rekord in afghanischer Regierung

/  Vier Frauen sind in der neuen afghanischen Regierung. Dieser Rekord ist ein Erfolg für mutige Aktivistinnen.

Sieben Monate nach der Amtsübernahme der Nationalen Einheitsregierung hat das Parlament 4 Frauen und 20 Männer in die Regierung gewählt. Ein Ministerposten ist immer noch vakant.

Vier Ministerinnen
Vier Ministerinnen sind nach Angaben der BBC in Afghanistan Rekord. Drei haben laut dem unabhängigen «Afghanistan Analysts Network» politische Erfahrungen im Parlament oder in Regierungsposten gesammelt:

  • Dilbar Nazari ist Frauenministerin. Die Lehrerin war unter anderem Mitarbeiterin von Oxfam und Unicef. Sie war Mitglied des afghanischen Parlamentes und arbeitete zuletzt für das Innenministerium. Anlässlich ihrer Vorstellung vor dem Parlament versprach sie, sich für Frauenrechte in Afghanistan einzusetzen: «Ich verpflichte mich, alles zu unternehmen, damit Frauen ihr Potenzial ausschöpfen können.»
  • Nasrin Oryakhil ist Ministerin für Arbeit und Soziales. Die Frauenärztin hat zuletzt an der Medizinischen Universität von Kabul unterrichtet und ein Frauenspital in Kabul geleitet. Letztes Jahr gehörte sie zu denjenigen Frauen, welche die US-Regierung mit dem «International Women Courage Award» ausgezeichnet hat. Sie setze sich in Afghanistan für die Frauengesundheit und für Frauen im Gesundheitswesen ein, hiess es in der Laudatio.
  • Salamat Azimi ist Ministerin für Drogenbekämpfung. Die Juristin und Politologin war zuletzt Professorin an der Balkh-Universität in Masar-e Scharif. Zuvor hatte sie eine Führungsposition im afghanischen Justizministerium inne. Sie gilt als Frauenrechtsaktivistin.
  • Farida Momand ist Wissenschaftsministerin. Die Ärztin war Professorin an der Medizinischen Universität von Kabul und arbeitete als Ärztin im öffentlichen Spital von Kabul. Sie hat früher für kurze Zeit eine Abteilung im afghanischen Wissenschaftsministerium geleitet.

Demonstration für Ministerinnen
Nach der Präsidentenwahl letzten Sommer hatte Staatspräsident Ashraf Ghani versprochen, dass in der neuen Regierung vier Frauen sein werden. Anfang dieses Jahres waren unter den 25 nominierten Regierungsmitgliedern dann nur drei Frauen. Das Parlament lehnte alle drei Frauen ab. Dagegen haben mutige Frauen und Männer unter Polizeischutz in Kabul demonstriert.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

keine

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

IBAN: CH 0309000000604575581