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Renee Rabinowitz klagt wegen Diskriminierung gegen die Fluggesellschaft El Al. © J. Steinbeg

Diskriminierungs-Klage gegen Fluggesellschaft

fs /  Eine Fluggesellschaft behandelt Passagierinnen nicht gleich wie Passagiere. Eine Betroffene hat jetzt Klage eingereicht.

In Flugzeugen der israelischen Fluggesellschaft El Al weigern sich immer wieder ultraorthodoxe jüdische Passagiere, neben Frauen zu sitzen. Sie verhindern den Start oder bleiben auch während langen Flügen in den Gängen stehen. Die Flugbegleiter fordern deshalb in der Regel die Frauen auf, ihren Platz zu wechseln. Jetzt hat eine Betroffene Klage eingereicht. Sie verlangt Schadenersatz.

«Herabgesetzt» gefühlt
Ein El Al-Flugbegleiter hatte vor dem Flug von den USA nach Israel der 81-jährigen Professorin Renee Rabinowitz einen «besseren Platz» angeboten. Diese fragte ihren Sitznachbarn, was das Problem sei. Er wolle aus religiösen Gründen nicht neben einer Frau sitzen, antwortete er. «Hier bin ich, eine ältere, gebildete, weit gereiste Frau und plötzlich sagt mir irgendein Mann, dass ich nicht neben ihm sitzen soll», sagte Rabinowitz der «New York Times». Sie habe sich «herabgesetzt» gefühlt. Sie habe nichts gegen Ultraorthodoxe, «solange sie mir nicht sagen, was ich zu tun habe». Nach dem Flug habe sie mit dem Piloten gesprochen. Dieser habe bestätigt, es sei El Al-Politik, die Forderungen der Ultraorthodoxen zu erfüllen.

Klage gegen El Al
Die frühere Rechtsanwältin hat mit Hilfe des Israel Religious Action Center (IRAC), einer Rechtshilfe- und Lobbyorganisation des Reformjudentums, Klage gegen El Al eingereicht. Die Fluggesellschaft diskriminiere Frauen schon seit langem, sagt Anat Hoffman, Chefin des IRAC. Die Aussage von Rabinowitz ermögliche es, dies zu beweisen. «Jetzt können wir beweisen, dass es bei El Al Praxis ist, die Forderung der Ultraorthodoxen zu befolgen, nicht neben einer Frau sitzen zu wollen.» El Al bestreitet, Frauen zu diskriminieren. Man behandle alle Passagierinnen und Passagiere gleich. Der Flugbegleiter habe Rabinowitz erklärt, dass sie nicht verpflichtet sei, den Platz zu wechseln. Sie habe aber eingewilligt.

Kampf gegen Geschlechtertrennung
Das IRAC hat in Israel bereits erfolgreich gegen die Geschlechtertrennung in öffentlichen Bussen geklagt. Vor fünf Jahren entschied das Höchstgericht, dass Frauen nicht gezwungen werden dürfen, in den Bussen abseits der Männer Platz zu nehmen. Ein öffentliches Verkehrsunternehmen dürfe Frauen nicht vorschreiben, wo sie zu sitzen haben. Zwei Jahre später erliess der Generalstaatsanwalt Richtlinien, welche die Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit verbieten.
Erfolgreich war IRAC Anfang dieses Jahres auch mit einer Klage gegen eine ultraorthodoxe Radiostation. Diese muss nun auch Moderatorinnen beschäftigen.


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