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Frauenministerin Dilbar Nazari (rechts) zeichnet mutige Frauenrechtsaktivistinnen aus. © TN

Afghanistan ehrt mutige Frauen

Barbara Marti /  Die afghanische Regierung hat zehn Frauen ausgezeichnet, die sich unter Lebensgefahr für Frauenrechte einsetzen.

Diese Anerkennung durch die Regierung ermutige Frauenrechtsaktivistinnen, weiter für die Rechte von Frauen zu kämpfen, hiess es in afghanischen Medien. Frauenministerin Dilbar Nazari hat die Orden im Rahmen einer Feier zum Unabhängigkeitstag von Ende August übergeben.

Jahrelanges Engagement gewürdigt

  • Suraya Parlika. Die 60-Jährige engagiert sich seit Jahrzehnten für Frauenrechte in Afghanistan. Gefängnis, Folter, Morddrohungen und öffentliche Verhöhnung konnten ihr Engagement nicht stoppen. 2005 war sie für den Friedensnobelpreis nominiert.
  • Fatana Gailani, Vorsitzende des «Afghanischen Frauenrates». Dieser unterstützt afghanische Frauen und Kinder durch Ausbildungs- und Gesundheitsprojekte, schreibt «Amnesty International».
  • Hasina Safi, Direktorin des «Afghan Women Network». Dieses setzt sich seit 1995 für Frauenrechte und gegen Diskriminierung und Gewalt ein. Das Netzwerk klärt unter anderem in Dörfern Frauen über ihre Rechte auf und unterstützt sie dabei, diese auch wahrzunehmen.
  • Liah Jawad Ghazanfar, Geschäftsleiterin der «Feminine Solidarity For Justice Organization (FSJO)». Diese kümmert sich vor allem um Opfer von Menschenrechtsverletzungen und um die Rechte von Kriegsopfern.
  • Shakeela Ibrahimkhail, Journalistin. Unter dem Taliban-Regime durfte sie ihre Arbeit nicht ausüben. Sie arbeitet heute für den kommerziellen TV-Newssender «Tolonews».
  • Fawzia Habibi, Vize-Frauenministerin von Afghanistan. Sie engagiert sich seit Jahren in Regierungsämtern für den besseren Einbezug von Frauen in den Friedensprozess.

Frauenbeauftragte in Lebensgefahr
Zu den Ausgezeichneten gehören Frauenbeauftragte in afghanischen Provinzen. Ihre Hauptaufgaben sind der Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen und die Information von Frauen über ihre verfassungsmässigen Rechte. In Afghanistan kann dies lebensgefährlich sein. Mehrere Frauenbeauftragte sind ermordet worden. Einen Orden bekamen nun:

  • Sharifa Azimi, Frauenbeauftragte der Provinz Faryab im Norden Afghanistans.
  • Anisa Imrani, Frauenbeauftragte der Provinz Nangarhar im Osten Afghanistans.
  • Mahboba Jamshedi, Frauenbeauftragte der Provinz Herat im Westen Afghanistans.
  • Zakia Rezai, Frauenbeauftragte der Provinz Daikundi in Zentralafghanistan.

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