Syrerinnen lancieren Anti-Kriegs-Hit
Das Video «To our countries» (Für unsere Länder) zeigt zwei dunkel gekleidete junge Frauen vor einer weissen Wand. Eine spricht über die Grauen der Kriege in Syrien, dem Irak, Libanon und Palästina. Über Frauen und Kinder, die missbraucht und als Sklavinnen verkauft werden. Die andere singt Lieder der libanesische Star-Sängerin Fairuz. Sie erzählen von der Schönheit arabischer Städte und Länder. Im Youtube-Video heisst es, dass die arabischen Länder nicht nur Länder der Kriege und des Schmerzes seien, sondern auch der Liebe und Träume. Der Clip ist im arabischsprachigen Raum rasch zum Hit geworden. Innerhalb von zwölf Tagen haben ihn mehr als eine Million angeklickt.
Schlichtes Video
Die beiden Frauen sind die Schwestern Faia und Rihan Younan. Sie wuchsen in Aleppo auf und leben seit zehn Jahren in Schweden. Die Idee zum Video sei ihnen spontan gekommen, sagten sie gegenüber «Spiegel Online»: «Wir wollten einfach unsere Wut und unsere Trauer darüber ausdrücken, was in unseren Ländern passiert. Und wir wollten die Menschen an die Schönheit unserer Länder erinnern, mit den Liedern von Fairuz, die jeder mitsingen kann.» Das Video sei absichtlich schlicht. «Wir wollten, dass sich unsere Zuschauer an ihr eigenes Zuhause, ihre Stadt, ihr Land so erinnern, wie sie möchten.»
Vorbilder für junge Frauen
Mit dem rieseigen Erfolg hätten sie nicht gerechnet, sagte Faia Younan. «Es war überwältigend, Nachrichten von Leuten zu bekommen, die mitten im Krieg leben und berichten, dass wir ihnen Hoffnung und Stärke geben.» Eine politische Stellungnahme hätten sie bewusst vermieden. «Wir wollen einfach nur Frieden.» Es gebe viel mehr Leute, die genug haben vom Krieg als solche, die keinen Frieden wollen. Faia und Rihan gelten im arabischen Raum mittlerweile für junge Frauen als Vorbilder für selbstbewusste Frauen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine