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Im mexikanischen Parlament haben Frauen fast die Parität erreicht. © Canal del Congreso

Historischer Erfolg der Frauen bei den Wahlen in Mexiko

fs /  In Mexiko sind beide Parlamentskammern nach den Wahlen fast paritätisch besetzt. Die Frauenanteile sind höher als in europäischen Ländern.

Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis in Mexiko erreicht der Frauenanteil in der Abgeordnetenkammer neu fast 49 Prozent. 243 der 500 Sitze konnten Frauen gewinnen. Im Senat ist der Frauenanteil von 37 auf 49 Prozent gestiegen. Frauen haben 63 der 128 Sitze inne. Hinter Belgien ist dies der Senat mit dem zweithöchsten Frauenanteil weltweit.

Quote für Wahllisten
Die Interparlamentarische Union spricht von einem historischen Sieg der Frauen und einem Meilenstein für die Gleichstellung. Als Gründe dafür gelten der Wahlsieg des linken Andrés Manuel Lopez Obrador und der hohe Frauenanteil bei den Kandidierenden. Dafür verantwortlich ist eine gesetzliche Mindestquote von 40 Prozent für die Wahllisten. Fast 3000 Frauen kandidierten, was für Mexiko Rekord ist.

Parität auch in der Regierung
In der neuen mexikanischen Regierung sind 8 der 16 Mitglieder Frauen. Sie leiten wichtige Ministerien wie das Innen-, das Wirtschafts-, das Arbeits- und das Energieministerium. Wahlsieger Lopez Obrador sei überzeugt, dass Frauen härter arbeiten als Männer, sagte Claudia Sheinbaum Pardo gegenüber dem «Wallstreet Journal». Die linke Politikerin ist überraschend zur Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt gewählt worden. Sie ist die erste Frau in diesem Amt.

Ruanda an der Spitze
Im internationalen Vergleich hat Mexiko einen Sprung von Rang 9 auf Rang 4 gemacht. Dies zeigt die Statistik der Interparlamentarischen Union (IPU) über die Frauenanteile im Unterhaus nach nationalen Wahlen. An der Spitze dieser Rangliste steht seit Jahren Ruanda, in dessen Parlament Frauen mit über 60 Prozent der Sitze klar die Mehrheit haben. Dahinter folgen Kuba, Bolivien (Frauenanteile je 53 Prozent) und neu Mexiko. Erstes europäisches Land ist auf Rang 9 Schweden (Frauenanteil 44 Prozent). Italien liegt auf Rang 29 (Frauenanteil 36 Prozent), Österreich auf Rang 32 (34 Prozent), die Schweiz auf Rang 38 (32 Prozent), Deutschland auf Rang 46 (31 Prozent) und Liechtenstein auf Rang 145 (12 Prozent).


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